Am Dreifaltigkeitssonntag, 26. Mai, werden viele Gläubige der Pfarrgemeinde Schmidmühlen wieder zur Dreifaltigkeitskirche auf dem Kreuzberg pilgern, um dort das Kreuzbergfest zu feiern. Das Wort Gottes legt heuer Gemeindereferentin Elisabeth Harlander aus Kümmersbruck aus, für die Verköstigung der Besucher ist die Kirwagemeinschaft zuständig.
Der Festgottesdienst vor der Grotte am Kreuzberg beginnt um 9 Uhr. Bereits zum 8.30 Uhr erfolgt an der Pfarrkirche der Abmarsch zur Prozession. In diese reihen sich auch Gläubige der Pfarrei Hohenfels ein. Sollte es regnen, wird der Gottesdienst in der Pfarrkirche abgehalten. Beginn ist dann ebenfalls um 9 Uhr. Die Auffahrt zum Kreuzberg mit Privatautos ist ab 8 Uhr möglich.
Damals herrscht eine Viehseuche
Der Kreuzberg mit seiner Kirche ist nicht nur ein Kleinod Schmidmühlener Geschichte, sondern zeigt auch noch Reste vorchristlicher Besiedlung. Wirft man einen Blick in die Chronik, so lässt sich eine belebte Vergangenheit des Kreuzbergkirchleins herauslesen. Die erste Kapelle war 1697 auf dem Kreuzberg erbaut worden. Entstanden war sie dank eines Gelübdes der Bürger und Bauern der umliegenden Ortschaften. Grund dieses Gelübdes dürfte eine damals herrschende Viehseuche (Maul- und Klauenseuche) gewesen sein. Das in die Erbauungszeit fallende Pestjahr 1713 soll nicht der Grund für die Errichtung des Kirchleins im barocken Stil gewesen sein. Dies wurde zwar vielfach angenommen, aber Schmidmühlen war von der Seuche verschont geblieben.
Viele Votivtafeln zeugen von der kulturellen und geschichtlichen Bedeutung des Berges und der Kirche. 1703 wird erstmals ein am Kreuzberg wohnender Mesner genannt. Die Lourdesgrotte war ursprünglich eine Marienkapelle mit Muttergottes und Jesuskind. Diese Statue findet sich jetzt in der Pfarrkirche. Die Kirche auf dem Kreuzberg ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht, deren plastische Gruppe den Altar ziert. Zur Seite stehen die Figuren des heiligen Augustinus und eines anderen Bischofs. Dass die Kreuzbergkirche ein viel und gern besuchter Wallfahrtsort war, belegen zahlreiche Votivbilder. Wobei die meisten und schönsten Votivbilder seit der Ablösung und durch Kirchendiebstähle verschwunden sind.
Diese Diebstähle sind auch der Grund dafür, dass alle wertvollen Bilder und Heiligenfiguren in der Pfarrkirche beziehungsweise im Pfarrheim gelagert werden. Einmal im Jahr, am Dreifaltigkeitssonntag, wird auf dem Kreuzberg im größeren Rahmen die Messe gefeiert. Grund genug für viele inzwischen nicht mehr im Markt lebende Schmidmühlener, ihre alte Heimat zu besuchen.
Einmal sogar mit Festzelt
Die Kreuzbergfeste waren schon immer ein starker Anziehungspunkt, besonders aber die Jubiläumsfeste. 1797 wurde drei Tage lang gefeiert, kommuniziert haben sollen 5000 Menschen. 1897 wurde gar von einer unübersehbaren Menschenmasse gesprochen, sechs Tage lang dauerte das Fest. Auch 1997 war im großen Rahmen auf dem Kreuzberg gefeiert worden. Aufgestellt wurde damals sogar ein Festzelt. feierte man im großen Rahmen das Fest am Kreuzberg. Es war sogar ein Festzelt aufgebaut.
Der die Bergkuppe umgebende Ringwall geht auf eine keltische Siedlung in der Zeit um 800 vor Christus zurück. Es wird außerdem angenommen, dass der Kreuzberg etwa 600 nach Christus bei der Christianisierung der heidnischen Bayern seinen Namen erhielt. In dem noch erhaltenen Ringwall einer keltischen Fliehburg soll eine heidnische Kultstätte gestanden haben, welche dann dem christlichen Kreuz gewichen sei. Erst später erhielt der Kreuzberg sein Aussehen mit der Wallfahrtskirche, die 1697 inmitten des Ringwalls erbaut worden ist.
Fremdenverkehrsattraktion ist der Kreuzberg, seit der frühere Geistliche Rat Gillitzer das Kreuzberggebiet aus dem Truppenübungsplatz Hohenfels zurückerstanden hat. Seither kann jeder Besucher den Blick ins Vils- und Lauterachtal genießen.
Der Dreifaltigkeitssonntag auf dem Kreuzberg
- Der Festgottesdienst am Sonntag, 26. Mai, vor der Grotte am Kreuzberg beginnt um 9 Uhr
- Dorthin führt eine Prozession, an der auch Gläubige der Pfarrei Hohenfels teilnehmen
- Abmarsch ist um 8.30 Uhr an der Pfarrkirche in Schmidmühlen
- Bei Regen wird der Gottesdienst um 9 Uhr in der Pfarrkirche abgehalten
- Die Auffahrt zum Kreuzberg mit Privatautos ist ab 8 Uhr möglich
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