Am Dreifaltigkeitssonntag, 12. Juni, pilgert die Pfarrgemeinde Schmidmühlen wieder zur Dreifaltigkeitskirche auf dem Kreuzberg, die das Wahrzeichen des Marktes darstellt. Festprediger ist Pfarrer i. R. Hans-Peter Heindl, die Verköstigung übernimmt die Kirwagemeinschaft. Die Prozession zur Kreuzbergkirche startet um 8.30 Uhr vor der Pfarrkirche. Um 9 Uhr beginnt der Festgottesdienst vor der Grotte am Kreuzberg. Bei Regenwetter findet der Gottesdienst ebenfalls um 9 Uhr in der Pfarrkirche statt. Die Auffahrt zum Kreuzberg mit Privat-Pkw ist ab 8 Uhr möglich.
Der Kreuzberg mit seiner Kirche stellt nicht nur ein Kleinod Schmidmühlner Geschichte dar, sondern weist auch noch Reste vorchristlicher Besiedlung auf. Die erste Kapelle wurde dort 1697 erbaut. Die Kreuzbergkirche verdankt ihre Entstehung einem Gelübde der Marktbürger und der Bauern aus den umliegenden Ortschaften, das auf die um die damalige Zeit herrschende Viehseuche zurückgehen dürfte. Das Kirchlein wurde im barocken Stil erbaut. Viele Votivtafeln erzählen von der kulturellen und geschichtlichen Bedeutung des Berges und der Kirche.
1703 wird erstmals ein am Kreuzberg wohnender Mesner genannt. Die Lourdesgrotte war ursprünglich eine Marienkapelle mit Muttergottes und Jesuskind. Diese Statue findet sich jetzt in der Pfarrkirche. Die Kirche ist der Hl. Dreifaltigkeit geweiht, deren plastische Gruppe den Altar ziert. Ihr zur Seite stehen die Figuren des heiligen Augustinus und eines anderen Bischofs. Dass die Kreuzbergkirche ein viel und gern besuchter Wallfahrtsort war, zeugen zahlreiche Votivbilder. Die meisten und die schönsten Votivbilder sind aber seit der Ablösung und durch Kirchendiebstähle verschwunden. Die Diebstähle waren auch der Grund, dass alle wertvollen Bilder und Heiligenfiguren in Pfarrkirche und Pfarrheim gelagert werden.
Einmal im Jahr, am Dreifaltigkeits-Sonntag, wird auf dem Kreuzberg im größeren Rahmen die Messe gefeiert. Grund genug für viele auswärts wohnende Schmidmühlner, ihre alte Heimat zu besuchen. Die Kreuzbergfeste hatten schon immer eine starke Anziehungskraft, besonders die Jahrhundertfeste. 1797 dauerte die Jubiläumsfeier drei Tage lang, 5000 Menschen sollen kommuniziert haben. Für 1897 ist eine unübersehbare Menschenmasse überliefert, sechs Tage dauerte das Fest. Auch 1997 feierte man im großen Rahmen, es war sogar ein Festzelt aufgebaut.
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