Der letzte Akt des Schmidmühlener Fischzugs ging dann am Hammerplatz über die Bühne. Es war kurz vor Mitternacht, als Zeremonienmeister Thomas Wagner, auf einem Stuhl stehend, im flackernden Kerzenschein die Geldbeutellitanei vortrug. Unter lautem Weinen und Wehklagen legte dann der Faschingsprinz den Geldbeutel ins Kirwabaum-Loch – damit war der Fasching endgültig vorbei. Man wartete noch den Glockenschlag von St. Ägidius ab, dann gab es zur Stärkung wenige Minuten nach Mitternacht eine saure Lunge und einen frisch gebackenen Leberkäs. Vorher hatte Zeremonienmeister Thomas Wagner nach alter Sitte den abgemagerten Geldbeutel, "den Hunds-Bazi, den zaundürren", beklagt. Er erinnerte auch an abgeschaffte Steuern wie die Baunotstandssteuer, die Gewinnzuwachssteuer oder die Notopfersteuer und bat letztendlich um Erlösung von einem Übel wie der Einkommensteuer. Viele der Steuerarten erinnerten an die Zeit vor 100 Jahren, als der Fischzug in Leben gerufen wurde.
Schmidmühlen
15.02.2024 - 10:47 Uhr
Schmidmühlener Fischzügler begraben den abgemagerten Geldbeutel, "den Hunds-Bazi, den zaundürren"
von Paul Böhm
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.