Außerhalb des Landkreises Amberg-Sulzbach weiß kaum einer, was ein Fischzug ist: Es ist eine besondere Form, um das Ende des Faschings zu betrauern. In Schmidmühlen, Hahnbach, Kümmersbruck, Hohenburg, Sulzbach-Rosenberg und Rieden gehen am Aschermittwoch Männer mit Frack und Zylinder schweigend durch den Ort. Wer spricht, zahlt eine Strafe – es ist eine bierernste Angelegenheit. Erst in den Wirtshäusern, in denen die Männer mit Freibier sowie Brot und Fisch für ein Fuchzgerl versorgt werden, darf gesprochen werden.
Im Volksmund heißt es, der Fischzug gehe auf das 17. Jahrhundert zurück, was aber nicht belegt werden kann. Es ist eine Heischebrauch, denn früher musste das von der Faschingszeit übriggebliebene, jedoch wegen begrenzter Lagermöglichkeit gefährdete Bier noch schnell „zamtrunka“ werden. So kommen bis zum späten Abend mehrere hundert Mass zusammen, die spendiert werden. Am Abend werden dann außerdem die mitgetragenen Geldbeutel mit einer herzzerreißenden Litanei im Kirwabaumloch versenkt. Der Fasching ist damit endgültig vorbei.