Hahnbach
22.02.2023 - 17:04 Uhr

Nicht mal ein Lächeln ist erlaubt beim Fischzug in Hahnbach

Schon seit 23 Jahren marschiert der Fischzug durch Hahnbach. Auch diesmal pflegten 18 Teilnehmer diesen Brauch zum Aschermittwoch.

Richtig ernst geht es zu beim Hahnbacher Fischzug, der seit 2000 alljährlich am Aschermittwoch abgehalten wird. Nach einer Stärkung beim Frohnbergwirt wurden die 18 Teilnehmer erst einmal auf die Vereinsregularien eingeschworen und ausgiebig deren korrekte Kleiderordnung kontrolliert. Eine Kaution in Höhe von 25 Euro ist dann schon eingesammelt und landet bei Fehlverhalten schnell in der Fischkasse.

Exakt festgehalten sind eine detaillierte Kleiderordnung, klar definierte Strafen für abweichendes Verhalten und auch die Aufgabenverteilung. Erkennungszeichen der 20- bis 68-jährigen Männer ist ein mit Kreide gezeichneter, stilisierter Fisch mit Zylinder auf den Anzug-Rücken. Unter den strengen Augen der Schatzmeister Markus Rauch und Christian Daubenmerkl ging es dann los, immer schön „ernsthaft dem Fasching nachtrauernd“.

Ein eindeutig festgelegtes Defilee verlangt zuallererst einen ernsten Gesichtsausdruck, dann ein Marschieren immer im rechten Winkel, egal wie der „Oberfisch“ am Kopf des Zuges auch geht. Auch darf unter keinen Umständen weder gesprochen, noch geraucht, noch ausgeschert werden. Ein eigener Time-Manager wacht über die Zeiten, ein Gedichtbeauftragter hat zu reimen und die Laterne darf nie vergessen werden. Ja, es ist wirklich viel Disziplin gefragt, wenn die zehn Stationen von Kötzersricht bis zum Geldbeuteleingraben beim Paulers abgegangen werden.

Die Teilnehmer sind „im Normalfall“ immer dieselben. Neue dürfen nur nach Abstimmung hinzukommen, sie sind aber bis zu einer Höchstzahl von 25 willkommen. Per Handzettel werden sie sogar alljährlich angeworben, damit unbedingt ein Aussterben vermieden wird und ja kein „toter Fisch im Wasser“ liegt: So erklärt es Hauptorganisator Markus Heidlinger.

 
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