Dieter Streber führt den traurigen Zug durch Kümmersbruck am Aschermittwoch an. Hinter ihm geht seine Narrhalla-Vize, Denise Forster. Eine Besonderheit in Kümmersbruck: Hier dürfen auch Frauen mitgehen im Fischzug.
Bei Verstößen wird kassiert
Den zahlreichen Teilnehmern folgt der gestrenge Zeremonienmeister Klaus Laßen. Dieser Mann hat die Lizenz zum Strafen - und zwar drakonisch. Ohne Wehklagen tragen die zylinderbewehrten Fischzügler den Fasching zu Grabe. Zetern und Jammern unterwegs hätte aber auch gar nichts gebracht, sondern nur Geld gekostet.
Ein Handyklingeln während des Marsches? Das wird mit fünf Euro geahndet. Aus der Reihe tanzen, rauchen während des Zuges – bloß nicht. Rülpsen unterwegs, das Gasthaus ohne Zylinder verlassen: Auch das sind schwere Verfehlungen. Laßen kassiert dafür drei Euro ein.
Unwissenheit schützt nicht
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Vor dem Abmarsch im Vereinsheim gibt es eine genaue Einweisung. Die Höchststrafe ist ein Euro für jedes gesprochene Wort. Lachen ist verpönt, geradezu disziplinlos: „Was Lachen ist, entscheide ich. Ich bin lang mitgegangen und kenne alle Tricks“, warnt der Zeremonienmeister.
Entsprechend eingeschüchtert geht’s in die erste Gaststätte. Doch auch hier gibt es Regeln: Den Bierkrug nicht in der rechten Hand zu halten, ist strengstens verboten. In diesem Jahr wurde auch das Kümmersbrucker Rathaus beim Fischzug erobert.
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