Am Dreifaltigkeitssonntag, 4. Juni, pilgert die Pfarrgemeinde Schmidmühlen auch in diesem Jahr zur Dreifaltigkeitskirche auf dem Kreuzberg, unbestritten das Wahrzeichen des Marktes Um 9 Uhr findet der Festgottesdienst dort vor der Grotte statt. Prediger ist heuer Diakon Richard Sellmeyer, die musikalische Gestaltung übernimmt die Blaskapelle St. Ägidius. Die Prozession zur Kreuzbergkirche startet um 8.30 Uhr vor der Pfarrkirche. Bei Regenwetter beginnt der Gottesdienst ebenfalls um 9 Uhr in der Pfarrkirche. Die Auffahrt zum Kreuzberg ist mit Privat-Pkw ab 8 Uhr möglich. Die Verköstigung übernimmt wieder die Kirwagemeinschaft Schmidmühlen.
Eine Tafel an der Kreuzbergkirche weist darauf hin, dass man sich auf dem 469 Meter hohen Kreuzberg und inmitten eines frühgeschichtlichen Ringwalls befindet, in dem Ringwall die barocke Wallfahrtskirche der Heiligen Dreifaltigkeit steht. Über Jahrtausende war der Kreuzberg Zufluchtsort für viele Menschen aus den umliegenden Dörfern und Höfen, getrieben von Kriegen und Seuchen.
Ihre Entstehung verdankt die Kirche einem Gelübde der Menschen aus den umliegenden Ortschaften und Gehöften. Grund war eine verheerende Viehseuche in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Kirche wurde 1697 erbaut und 1897 von Grund auf renoviert. Den Holzaltar ziert die Gruppe der Heiligen Dreifaltigkeit, eingerahmt vom heiligen Antonius. Links vor der Kirche kann man zwischen Sträuchern und Bäumen noch Reste des Mesneranwesens erkennen – die Kirche hatte von 1703 bis 1939 einen eigenen Mesner. 1939, als der Truppenübungsplatz errichtet wurde, musste der Kreuzberg geräumt werden. Nach dem Krieg wurde das Mesneranwesen noch bis 1951 bewohnt, musste dann aber bei der Wiederinbetriebnahme des Truppenübungsplatzes durch die US-Armee endgültig verlassen werden. Das Mesneranwesen verfiel langsam zur Ruine und wurde schließlich 1953 geschleift.
1969 konnte die Kreuzbergkirche durch Pfarrer Otto Gillitzer mit Zustimmung der US-Streitkräfte zurückerworben werden. Die meisten und schönsten Votivbilder fielen seit der Ablösung Dieben in die Hände. Diese Diebstähle waren auch der Grund, dass alle wertvollen Bilder und Heiligenfiguren in der Pfarrkirche und im Pfarrheim gelagert werden. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist die Kirche bis heute ein Schmuckstück Schmidmühlens und erfreut sich vieler Besucher aus nah und fern.
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