Für menschliche Ansiedlungen und ehemalige Dörfer sind Kulturbäume auch heute noch der beste Wegweiser zurück in ihre Vergangenheit. Nahe der ehemaligen Ortschaft Sichendorf an der Verbindungsstraße von Schmidmühlen nach Hohenfels findet man einen Apfelbaum, dessen Früchte man nicht als Bratapfelsorte, sondern eher als Frost- oder Schneeapfel bezeichnen könnte.
Die Äpfel hängen allesamt noch in den Ästen und werden wohl erst beim nächsten Wintersturm abfallen. Nutznießer sind dann auf alle Fälle das Rotwild und die Wildschweine. Wie der Obstexperte Bernd Weber, Pomologe vom Umweltbüro der US- Army, erzählt, handelt es sich um eine sehr alte Apfelsorte, die hier überlebt hat.
Für die, die es genau wissen wollen: Es handelt sich um einen Adersleber Kalvill, der 1839 im Klostergut Adersleben bei Oschersleben (Landkreis Harz) aus einer Befruchtung von einem Weißen Winterkalvill und einem Gravensteiner selektiert wurde. Genussreife erreicht diese späte Apfelsorte erst Ende November bis Ende Februar. Webers detaillierter Überblick hat natürlich einen Grund: In Hohenfels sind alle Apfelbäume nummeriert und kartiert.














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