Schmidmühlen
16.02.2023 - 14:38 Uhr

Vielen Herrschaften geht es am Unsinnigen Donnerstag in Schmidmühlen ans Krawattl

Die Distanzschere der vergangenen zwei Corona-Jahre von Simone Fleischmann musste das Schmidmühlener Faschingskomitee am Unsinnigen Donnerstag heuer zum Krawattenabschneiden nicht einsetzen.

Die närrischen Damen waren in Schmidmühlen wieder unterwegs, um Ausschau nach Krawatten und anderen Dingen zu halten, die man zurechtstutzen kann. Ob es das beste Krawattl war, das Mann für diesen Tag ausgesucht hatte, oder er doch nur einen Ladenhüter loswerden wollte – die schnittfeste Damenwelt interessierte das herzlich wenig. Denn Krawatte ist ja schließlich Krawatte. „Der Unsinnige Donnerstag ist auf jeden Fall die Zeit, um die Krawatten zurecht zu schneiden, genauso wie zum Ende der Winterzeit Bäume und Sträucher kräftig gestutzt werden“, sagten Simone Fleischmann und Petra Fellner.

Als Kasperl und Clown verkleidet hatten sie sich zu einem ersten Besuch im Kindergarten angesagt, um dort mit den Kindern eine nette Faschingsstunde mit Polonaise und Spielen zu verbringen, ehe sie sich auf den Weg in die Grundschule und zur Villa Kunterbunt machten.

Dann stand eine Audienz bei Bürgermeister Peter Braun im Rathaus an, um sich dort nach schnittfesten Dingen umzuschauen. Am Nachmittag drang die illustre Faschingsgesellschaft dann in die Raiffeisenbank ein, um sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen, ehe die Närrinnen zur Sparkasse weiterzogen, um auch dort Faschingsbeute zu machen. Dann waren die die Waschanlage und andere Einkehrstationen mehr an der Reihe.

Seit gut 50 Jahren findet diese besonders Faschingsspektakel jetzt schon in Schmidmühlen statt. „Und jedes Mal ist irgendetwas anders als im Jahr zuvor“, sagt Simone Fleischmann, die Herrin über die schnittfesten Damen, und Petra Fellner, die nach ihrem Ausscheiden als Gardemädchen vor 33 Jahren bis vor einigen Jahren das Gaudium organisiert hat. 16 schnittige Damen waren heuer im Amtszimmer bei Bürgermeister Peter Braun zu Gast. Freilich nicht wegen eines dienstlichen Anliegens, sondern um ihn am Krawattl zu zerren und nebenbei den einen oder anderen Gemeindebediensteten faschingsmäßig zurechtzustutzen.

Heute, am G´schmalzenen Freitag, sind die Damen schon wieder auch Achse, diesmal aber als Hexen verkleidet. Frau trifft sich heute um Oans beim Zöllist, so ist es schon seit Mitte der 60er-Jahre, als dieses Brauchtum des Hexenfreitags in Schmidmühlen auflebte. Wie die schon mehr als zwei Jahrzehnte amtierende Oberhexe Martina Wiesner sagt, haben die Männer am Aschermittwoch ihren Fischzug und die Frauen ihren Hexenfreitag, bei dem ihnen alle Türen im Markt aufgemacht werden.

 
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