Schnaittenbach
08.08.2023 - 14:27 Uhr

Ist das 101. auch das letzte Buchbergfest?

War dieses Buchbergfest das letzte, das der Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler ausgerichtet hat? Diese Frage steht im Raum bei der 101. Auflage dieser Traditionsveranstaltung am Wochenende. Die Antwort darauf bleibt offen.

Kein Glück mit dem Wetter hat der Heimat- und Volkstumsverein (HVV) Ehenbachtaler Schnaittenbach beim 101. Buchbergfest. Regen und Sonnenschein wechselten sich ab der Mittagszeit ab, so dass das Heimatfest am Nachmittag nur mehr auf Sparflamme gefeiert werden konnte und bereits gegen 18 Uhr sein Ende fand. Ob es im kommenden Jahr zum 102. Mal stattfindet, ist nicht ganz klar angesichts der Altersstruktur des ausrichtenden Vereins.

Eingeläutet wurde das Buchbergfest traditionell mit einem gut besuchten und von der Sonne beschienenen Festgottesdienst an der Nepomukkapelle, zelebriert von Stadtpfarrer Josef Irlbacher und Pfarrvikar Sylvester. Musikalisch und gesanglich gestalteten ihn die Eheleuten Sabine und Hans Weiß sowie Josef Büller mit der Waldlermesse und dem St.-Nepomuk-Lied. Einige Hundert Gläubige aus Nah und Fern hatten sich am Buchbergkircherl zum Gebet zusammengefunden. Im Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Irlbacher stand die Frage "Was macht die Menschen glücklich?".

Vor 40 Jahren wurde auf Initiative von Hans Weiß mit Unterstützung der Heimat- und Buchbergfreunde Hans Wagner, Martin Winkler, Max Stauber und des damaligen Stadtpfarrers Josef Gebhardt das Buchbergkircherl errichtet, das dem heiligen Johannes-Nepomuk, dem Brückenheiligen von Prag, geweiht ist. Es solle eine Brücke schlagen vom freien Westen zu den Völkern hinter dem "Eisernen Vorhang" im Osten, so Pfarrer Gebhardt bei der Einweihung beim Buchbergfest 1983. Das Kircherl, das heuer seinen 40. Geburtstag feiern kann, ist heute noch das Schmuckstück des Buchbergs sowie Treffpunkt und ein Ort der Besinnung zahlreicher Wanderer und Buchbergfreunde .

Den weltlichen Teil am Festplatz Schirmwiesl, umrahmt von der Schlecherer Musi, eröffnete Trachtlerchef Erwin Meier. Bürgermeister Marcus Eichenmüller als Schirmherr stellte den Begriff Heimat in den Mittelpunkt seiner Festrede. "Am Buchberg mit Trachtlerhütte, Kircherl, Gipfelkreuz und Buchbergfest wird einem ein Stück Heimat geschenkt. Sollte es einmal kein Buchbergfest mehr geben, so würde ein Teil Heimat verlorengehen", sagte Eichenmüller. Er dankte den Trachtlern für die Ausrichtung dieses beliebten Heimatfestes, das auf Initiative des Schnaittenbacher Heimatforschers Georg Landgraf 1922 gegründet wurde und seit 101 Jahren abgehalten wird, "in der Hoffnung, dass das Fest auch in Zukunft Bestand hat".

Wie der Zweite Vorsitzende des Trachtenvereins, Hans Grieger, sagte, sei es gute Tradition, beim Buchbergfest Heimatfreunde, die sich in besonderer Weise um die Heimatpflege und den Buchberg verdient gemacht haben, mit der Silberdistel zu ehren, der höchsten und einzigen überregionalen Volkstumsauszeichnung der Oberpfalz. Sie ging in diesem Jahr an Trachtlervorsitzenden Erwin Meier, der seit Jahrzehnten seine Arbeits- und Tatkraft an verantwortlicher Stelle ehrenamtlich und uneigennützig zur Verfügung gestellt und als "Taferlchef" viele Ideen zur Attraktivitätssteigerung des Buchberges entwickelt und umgesetzt habe. "Ein Buchberg ohne Erwin Meier ist unvorstellbar", betonte Hans Grieger, der die Hoffnung äußerte, dass Meier dem Trachtenverein noch lange mit seinen Ideen, Initiativen und seiner Arbeitskraft unterstützt.

Meier wird in seinem Wirken unter anderem vom Buchbergfreund Gerhard Häckl unterstützt. Er sei immer zur Stelle, wenn der Buchberg rufe, und trage mit seiner Arbeitskraft und seinen Ideen zur Attraktivitätssteigerung des Schnaittenbacher Hausberges bei. Dafür wurde Häckl mit der Buchbergfördernadel ausgezeichnet. Dieselbe Auszeichnung ging an Pfarrer Josef Irlbacher, der laut Hans Grieger 14 Jahre lang mit den Trachtlern Buchbergfestmesse, Maiandachten, Patroziniumsgottedienste und die alljährliche Kreuzerhöhung gefeiert habe. Eine Ehrung erfuhren auch die Trachtlermitglieder Anja Binhammer, Elke Höfer, Jennifer und Marcel Kropp, Stephanie Künzel, Nick Schmarander, Jacqueline Schmid, Annemarie Strobl und Mathias Weidner für 10 Jahre, Sabine und Norbert Graf, Johanna Jack, Beate Kraus, Andreas Link, Selina Lipp, Barbara Rösch, Manuela und Martin Weidner für 25 Jahre, Resi Bothner und Ewald Siegert für 40 Jahre, Günter Zillich für 50 Jahre und Vitus Kaa für 70 Jahre treue Mitgliedschaft beim Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler.

Der Nachmittag wurde traditionell mit einem Folkloreteil gestaltet, etwa mit Volkstänzen unter der Leitung der Ersten Vortänzerin Nicole Weigert, begleitet vom Vereinsmusiker Kurt Scharrer, bis die schlechte Witterung dem Buchbergfest vorzeitig ein Ende bereitete. Am Montag fand das Buchbergfest mit einem Musikantenabend in der Buchberghütte unter Leitung von Hans Kiener und Vitus Kaa seinen Abschluss.

 
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