Der geschichtsträchtige, 667 Meter hohe Buchberg ist immer eine Wanderung wert. Über 40 Buchbergfreunde begaben sich unter Führung von Wanderwart Heinz Gebhardt unter dem Motto "Gab es früher Köhler auf dem Buchberg?" am Schnaittenbacher Hausberg auf Spurensuche.
Gebhardt informierte, dass Buchberg und Rotbühl mit dem Eichenberg, Wenzelberg, Schauerberg, Engelsberg und Steinplattl die höchsten Erhebungen im Landkreis Amberg-Sulzbach sind. Sie bilden den westlichsten Vorsprung des Urgebirges, das hier als Ausläufer des Oberpfälzer Waldes über die Naab vordringt.
Erste Station der gut dreistündigen Rundwanderung, zu der der Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler zusammen mit der Volkshochschule eingeladen hatte, war der von Hans Grieger erstellte "Sprüchlweg" mit Zitaten aus Buchberggedichten und Buchbergliedern sowie ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Grenzstein, den Heinz Gebhardt vor dem Verschwinden bewahrt hat. Über den Wurzelweg ging es hinauf zum Gipfelkreuz, das im Jahr 1964 in einer Nacht- und Nebenaktion von Georg Grosch, Georg Schinhammer und Heiner Prüfling ohne behördlichen Segen aufgestellt wurde.
Weiter ging es "zur schönen Aussicht" am Engelsberg mit Blick ins Naabtal und zum Bayerischen Wald, dann zum Kemnather Festplatz, zum Skilift und zur Kohlenmeiler-Platte aus dem Mittelalter. Laut Gebhardt lebten damals Köhler, Pechsieder, Imker, Aschenbrenner und Gerber im Buchbergwald. An früher rauchende Kohlenmeiler erinnern heute noch waagrechte Platten von etwa zehn Meter Durchmesser und verkohlte, schwarze Walderde, was beweist, dass es auf dem Buchberg früher Köhler gab.
Bei der Köhlerei, einem uralten Handwerk, wurde Holz zu Holzkohle verarbeitet, ein wichtiger Energieträger bis ins späte Mittelalter. Ohne Holzkohle hätte es zum Beispiel keine Schwerter, keine Pflüge oder keine Münzen gegeben. Allein für die Fertigung einer Schwertklinge waren 120 Kilo Holzkohle erforderlich. Letzte Stationen der Wanderung waren die Burganlage "Haldenrode", das von den Trachtlern 1955 zu Ehren des Heimatforschers und Buchbergfestgründers errichtete "Landgraf-Denkmal" und die alte Wanderhütte, die heuer 100 Jahre alt wird. Dort überraschte die Wanderer der "Buchberggeist" in Person von Georg Gebhardt, der einiges über die Vielfalt des Buchbergwaldes zu berichten wusste und Waldfrevlern die Leviten las.
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