Schnaittenbach
18.05.2022 - 17:12 Uhr

Wieder tote Rehe: Wilderer schlägt in Schnaittenbach zu

Zum zweiten Mal in dieser Woche schlagen Wilderer im Landkreis zu. Diesmal findet der Revierbesitzer aus Schnaittenbach gleich mehrere tote Tiere. Ob ein Zusammenhang zu dem erschossenen Reh aus Etsdorf besteht, ist momentan noch unklar.

Zwei Tage nach einer Wilderei in Etsdorf hat am Dienstag wieder ein Unbekannter Täter zugeschlagen. Diesmal sind drei Rehe und ein Rehbock tot. Symbolbild: Patrick Pleul/dpa
Zwei Tage nach einer Wilderei in Etsdorf hat am Dienstag wieder ein Unbekannter Täter zugeschlagen. Diesmal sind drei Rehe und ein Rehbock tot.

Wilderer treiben im Landkreis Amberg-Sulzbach ihr Unwesen. Nach dem Fund eines toten Rehs am Montag in Freudenberg sind nun vier weitere tote Tiere in einem Jagdrevier bei Schnaittenbach gefunden worden. Wie die Polizei berichtet, erstatte der Besitzer des Reviers am Dienstag Anzeige, nachdem er einen aufgebrochenen Rehbock und drei aufgebrochene Rehe auf einer abgemähten Wiese vorgefunden hatte. Der Rehbock wies genau wie das am Montag gefundene Reh Schussverletzungen auf. Merkwürdig ist nur, dass der Revierbesitzer laut Polizei davon ausgeht, dass die drei weiteren Rehe überhaupt nicht aus seinem Revier stammen und nur dort abgeladen wurden.

Auch ob zwischen den beiden Vorfällen aus Freudenberg und Schnaittenbach ein Zusammenhang besteht, ist laut Polizeiobermeister Alexander Stich noch nicht geklärt. Er teilte auf Anfrage von Oberpfalz-Medien mit: "Es handelt sich um zwei verschiedene Orte. Ob es sich dabei um denselben Täter handelt, können wir zum momentanen Zeitpunkt der Ermittlungen noch nicht sagen."

Polizei schaut nun genauer hin

Feststeht: für die Polizei Amberg ist eine solch große Zahl an gewilderten Tieren innerhalb eines so kleinen Zeitraums Grund genug, um genauer hinzuschauen. "Wir sind definitiv hellhörig geworden", erklärte Stich. Daher bittet die Polizeiinspektion Amberg auch Anwohner, Spaziergänger oder aber Arbeiter landwirtschaftlicher Flächen aufzupassen, sollten sie etwas Verdächtiges beobachten. Weiterhin sucht die Polizei nach Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen in Schnaittenbach und Etsdorf geben können. Erst am Montag hatten Kinder ein totes Reh bei der Asphaltkapelle in Etsdorf bei Freudenberg gefunden. Bei dem Tier war man bis zur Überprüfung durch den zuständigen Jäger davon ausgegangen, es sei eines natürlichen Todes gestorben. Doch bei genauerer Untersuchung stellte sich heraus - wie bei dem Rehbock aus Schnaittenbach -, dass das Tier Schussverletzungen am Körper hatte.

Hohe Strafen auf Wilderei

Jagdwilderei ist kein Kavaliersdelikt: Wer sich Wild aneignet, welches fremden Jagdrecht unterliegt, es fängt oder sogar tötet, muss laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe rechnen.

Sollte es sich bei den beiden Vorfällen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach tatsächlich um denselben Täter handeln, dürfte sich das zu erwartende Strafmaß deutlich erhöhen.

Etsdorf bei Freudenberg16.05.2022
 
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