"Insgesamt neun Drückjagden haben wir in diesem Jahr durchgeführt, verteilt über den ganzen Forstbetrieb von Hessenreuth im Norden bis Sulzbach-Rosenberg ganz im Süden", berichtet Betriebsleiter Philipp Bahnmüller. An insgesamt neun Jagdtagen sind nach den Worten des Betriebsleiters in fünf Staatswaldrevieren zwischen Oktober und Dezember 56 Wildschweine erlegt worden.
Alles genau geplant
Diese Drückjagden mit rund 70 bis 90 beteiligten Jägern müssten exakt organisiert sein und reibungslos ablaufen. "Jeder Schritt ist genau geplant, von der Einteilung zu Beginn der Jagd, über das Anstellen der Schützen im Wald bis hin zur Bergung und Verwertung des Wildbrets", betont Bahnmüller. Die Beteiligten hätten diese wichtige Aufgabe "bravourös gemeistert", trotz strenger und zunehmender Sicherheitsvorschriften. "Da gibt es manche schlaflose Nacht im Vorfeld, denn die Verantwortung ist groß."
Bei den Drückjagden des Forstbetriebs würden Sicherheit und Tierschutz großgeschrieben. Deshalb wurden laut Bahnmüller auch nur erfahrene Schützen eingeladen, die nachweisen können, dass sie Schüsse auf bewegtes Wild erfolgreich geübt haben.
Bilanz in Zahlen
Im Forstbetrieb Schnaittenbach konnten zu den bis dato nur bei der Einzeljagd erlegten 263 Wildschweinen 58 weitere Wildschweine bei den Drückjagden erlegt werden, bis jetzt also insgesamt 321. Im gesamten vergangenen Jagdjahr 2018/19 waren es 234 Wildsauen, davon 61 auf Drückjagden erlegt. Bejagt wird auch weiteres, sogenanntes Schalenwild wie Reh- und Rotwild. "Angepasste Schalenwildbestände" sind laut Bahnmüller "die Voraussetzung für den im Klimawandel zwingend erforderlichen Waldumbau, hin zum stabilen, arten- und strukturreichen Klimawald: Gibt es zu viel Wild, werden mehr junge Bäume verbissen und können nicht aufwachsen, um den Wald der Zukunft zu bilden".
Stichwort Drückjagd
„Neben Einzeljagd, Ansitzjagd und Pirsch sind sogenannte Drückjagden eine effektive Methode zur Regulierung des Wildbestandes im Allgemeinen und des Schwarzwildbestandes im Speziellen“: Das sagt Philipp Bahnmüller, Betriebsleiter des Forstbetriebs Schnaittenbach.
Bei einer Drückjagd beunruhigen Durchgeher und Hundeführer mit speziell ausgebildeten Hunden das Wild, scheuchen es aus seinem Versteck und bringen es in Bewegung. „Ganz bewusst wird Wild nicht gezielt getrieben oder gehetzt, um es nicht unnötig in Stress zu versetzen“, betont Bahnmüller. Die Schützen würden über die bejagte Fläche verteilt, postiert auf erhöhten Drückjagständen, und könnten das vorbeiwechselnde Wild erlegen. Drückjagden seien „ein immer wichtigeres jagdliches Instrument, um unabhängig von der Witterung die Abschusspläne zu erfüllen und um die steigende Population der Schwarzkittel in den Griff zu bekommen“. Nächtelange Ansitze alleine führten meist nicht zum gewünschten Erfolg. Bei den Drückjagden im Forstbetrieb Schnaittenbach wurden in diesem Jahr 28 Stück Rotwild und 123 Rehe erlegt.
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