"Sachstandsbericht zu den geplanten Tiefbaumaßnahmen", lautete der Tagesordnungspunkt auf der Stadtratssitzung am Dienstagabend in der Aula der ehemaligen Hauptschule. Die beiden Diplom-Ingenieure Fabian Biersack und Wolfgang Vetter vom Ingenieurbüro Weiß - Beraten und Planen GmbH aus Neunburg standen Rede und Antwort.
Härtefallklasse zwei
Die Vorstellung der Kanal-Schäden im März 2018:
Zunächst ging es um die Vorstellung der Prioritätenliste "Kanal-Erneuerung". Diese war der Hälfte der Stadträte nicht neu, denn schon im März 2018 wurde das Kanalnetz unter die Lupe genommen. Das Ergebnis wurde aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter verfolgt. Das Fazit des Ingenieurs damals und heute: "Schäden sind da, aber die Situation ist nicht desaströs." Wie Biersack jedoch am Dienstag betonte, könnte man bei der noch bis Ende 2021 geltenden "tollen Förderkulisse, einen großen Schwung wegschaffen". Schönsee habe das Glück, in der Härtefallklasse zwei zu sein. Das bedeute, dass bei einer Renovierung ("Inliner") 270 Euro pro Laufmeter und bei einer Erneuerung des Systems 540 Euro bezahlt werden. Für alle Kosten stehe eine Förderung von mindestens 80 bis höchstens 90 Prozent im Raum. "Nur geschenkt wäre mehr", bekräftigte Fabian Biersack. Das Büro hatte die Kanalbefahrung (TV-optische Untersuchung) schon 2003 und damit vor 17 Jahren vorgenommen. Die "schlimmsten" Straßenzüge sind Kirchstraße, St.-Hubertusweg, Freyung/Vorstadt, Magdalenenweg und Adalbert-Stifter-Straße.
Freyung und Schwandner Straße
Weiter ging es mit dem Straßenbauprogramm. Im Fokus stehen Freyung (300 000 Euro) und Böhmerwaldstraße (drei Abschnitte, 1,5 Millionen Euro), wobei jeweils die Kosten für Wasserleitung, Leerrohre und Beleuchtung enthalten sind. Die Kirchstraße wurde vom Büro vor einer Woche beurteilt. Für die Teilsanierung (ohne Wasserleitung) sei mit 113 000 Euro zu rechnen. "Akut" drängt sich die Schwandner Straße (bis Höhe Bahnhofstraße) vor, nachdem der Landkreis einen Vollausbau plant. Es mache Sinn, dass die Stadt vorher ihr Kanalnetz saniert, so Biersack. Eine Beurteilung der Wasserleitung, Gehwege und Bordsteine sowie eine neue TV-Befahrung der Abwasseranlage sei ins Auge gefasst. Stephan Irlbacher regte an, "beim Ausbau der Straße auch das Gas in die Innenstadt zu bringen". Er fragte auch die Kosten der Kanalsanierung für die Böhmerwaldstraße an. "Ich kann erst eine definitive Kostenaussage nach einer neuen Kanalbefahrung treffen, und wenn die Anzahl der Hausanschlüsse bekannt ist", meinte der Leiter des Neunburger Büros.
Ingenieur Wolfgang Vetter informierte über den Sachstand bei den geplanten Gehwegen entlang der Eslarner und Weidinger Straße (jeweils Staatsstraße). Die Ausführungsplanung ist fertig; die Ausschreibung erfolgt in zwei Losen. Mit offenem Beginn wird das Bauende auf Juni 2021 fixiert.
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