Schönsee
31.10.2019 - 17:32 Uhr

Mit Tenorhorn und der Steirischen

Wenn die Stammtischmusikanten aufspielen, geht es rund. Die Zusammenkünfte in den Wirtshäusern animieren auch andere Akteure zum mitmachen. Den Besuchern gefällt‘s.

Gerne wird beim Musikantenstammtisch auch das Tanzbein geschwungen. Bild: mmj
Gerne wird beim Musikantenstammtisch auch das Tanzbein geschwungen.

Vor nunmehr über 22 Jahren hob Hans Hermann mit einigen Blech- und Holzblasinstrumentalisten den "Musikantenstammtisch" aus der Taufe. "Dabei", sagt der Initiator von damals, "konnten wir uns nicht vorstellen, dass die Idee bis jetzt von seiner Anziehungskraft nichts verloren hat". Im Gegenteil, wenn von März bis Oktober die Stammtischmusikanten monatlich zu ihren Treffen einladen, sind immer mehr Interpreten und Gäste über das Schönseer Land hinaus dabei.

Größer und größer

Davon ist auch Stephan Vogl, musikalischer Leiter der Stammtischmusikanten, immer wieder angetan. "Enorm gut angenommen werden die Abende nicht nur von den vielen Musikanten, die mit verschiedensten Instrumenten gerne dabei sind" sagt derjenige, für den die Klarinette sein Werkzeug im Kreis der Mitwirkenden ist. Dabei freut sich der Schönseer, wenn der Kreis der Zuhörer in den Wirtshäusern in Weiding, Lindau, Friedrichshäng und Charlottenthal immer größer wird. In diesem Jahr erfüllten die Musikanten den Wunsch der Gäste, mit Musik und Gesang auch in Altenschneeberg im Landkreis Cham einen Abend zu gestalten.

Damit alles klappt, sorgen Reinhard Zilk und seine Tochter Marina: Sie kümmern sich nicht nur um das Organisatorische beim Musikantenstammtisch, sondern rühren auch die Werbetrommel dazu. Wenn es dann in unterhaltsamer Runde los geht, ist der Reinhard mit Tuba und Kontrabass dabei, Marina holt abwechselnd Gitarre und Trompete aus dem Koffer.

Der Situation anpassen

Weil es eben "Musikantenstammtisch" heißt, gibt es einen Stamm von Musikern: Da sind neben den drei Genannten der Eder-Werner, der Knott-Mich und der Fuchs-Sepp jeweils mit ihrem Tenorhorn am Werk. Der Ebnet-Michl sitzt am Schlagzeug. Bei den Trompetern gibt es häufiger einen Wechsel, mal Franz Riedl oder Julian Unertl, was für Musikanten nichts Ungewöhnliches ist.

Sich der jeweiligen Musikerumgebung anzupassen, ist für sie in jeder Situation und mit jedem Stück ein Leichtes. Wer nicht fehlen darf in der Runde ist Andreas Ebnet. Der "Koundl-Anderl" aus Schwand liest als Autor aus seinem Heimatbuch und moderiert die unterhaltsamen Stunden.

Dass diese einen ausgezeichneten Ruf genießen, beweisen die vielen Akteure aus der nahen und weiteren Umgebung. Bis aus Eslarn, Nabburg oder Weiden kommen die Musikanten. Sie haben meist nicht nur ihre Instrumente im Gepäck, sondern bringen auch ein reichliches Repertoire an Witzen, meist echte Schenkelklopfer, mit. Erfreulich für die Organistoren, dass immer wieder Neulinge mitmachen. So hatten beim diesjährigen Finale im "Gasthof zum Frauenstein" in Weiding Elisabeth Schmid aus Neunburg wie auch Alois Wilhelm aus Fuchsberg mit ihrer Steierischen Premiere. So vielseitig, wie die Musikanten aller Altersgruppen sind, so abwechslungsreich ist auch ihr Programm: Ob vom Leben im Gamsgebirg', dem Zillertal oder vom Seemann gesungen wird, jede Melodie und jeder Gesang wird vom Publikum mit Beifall quittiert. Dass bayerisch-böhmische Klänge immer ganz oben auf der Liste von Musikanten und Zuhörern stehen, versteht sich in der Region von selbst.

"Schon ein wenig stolz"

Lässt Hans Hermann heute die vielen "Musikantenstammtischjahre" Revue passieren, ist er "schon ein wenig stolz, dass es so gut läuft" und die Jüngeren in seinem Sinn weitermachen.

Stephan Vogl (links) und Reinhard Zilk kümmern sich darum, dass alles reibungslos abläuft. Bild: mmj
Stephan Vogl (links) und Reinhard Zilk kümmern sich darum, dass alles reibungslos abläuft.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.