Schwandorf
04.10.2020 - 12:28 Uhr

Zum 888. Mal findet in Schwandorf ein Rindermarkt statt

Bei Züchtern und Käufern stehen die monatlichen Rindermärkte im Tierzuchtzentrum Schwandorf fest im Terminkalender. Die Neuauflage rückt wegen einer "Schnapszahl" besonders ins Blickfeld.

Regelmäßig führen die Züchter Bullen, Kühe und Kalbinnen über den "Laufsteg" des Tierzuchtzentrums. Am 7. Oktober findet hier der mittlerweile 888. Rindermarkt statt. Bild: Hirsch
Regelmäßig führen die Züchter Bullen, Kühe und Kalbinnen über den "Laufsteg" des Tierzuchtzentrums. Am 7. Oktober findet hier der mittlerweile 888. Rindermarkt statt.

Am 7. Oktober findet im Tierzuchtzentrum Schwandorf der 888. Rindermarkt statt. Wegen der Corona-Pandemie verzichtet der Zuchtverband auf eine Feier. Derzeit sind diese monatlichen Märkte unter besonderen Auflagen erlaubt. Es dürfen allerdings nur Käufer in die Versteigerungshalle, Zuschauer und Besucher sind nicht zugelassen. Die Anzahl der Sitzplätze ist beschränkt, Käufer und Marktpersonal tragen Schutzmasken.

Der erste Zuchtviehmarkt im Tierzuchtzentrum an der Hoher-Bogen-Straße war am 8. Juli 1993. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden die Versteigerungen in der "Bummelhalle" in Ettmannsdorf statt. Diese war schon in die Jahre gekommen, und die Platzverhältnisse dort waren sehr beengt. Parallel zur Neubauplanung erfolgte 1991 die Gründung des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz. Er entstand aus den beiden Fleckviehzuchtverbänden Regensburg und Weiden sowie der Kälbererzeugergemeinschaft Nordoberpfalz.

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Im Jahr 2017 investierte der Rinderzuchtverband 150 000 Euro in den Umbau der Halle. „Wir mussten die Vermarktung zukunftsfähig aufstellen“, begründet Vorsitzender Erich Pilhofer die Maßnahme. Die Kühe werden nun nach ihrer Anlieferung untersucht, gewogen und in die neuen Treibgänge geleitet. „Das sind sie von ihren eigenen Stallungen her gewohnt“, erklärt Erich Pilhofer und ergänzt: „In der alten Vermarktungshalle mussten die Tiere erst an das Laufen am Halfter gewöhnt werden." Jetzt aber können sie „anbindelos“ versteigert werden.

Vorsitzender Erich Pilhofer (links) und Geschäftsführer Franz Weidinger (rechts) erwarten die Züchter am 7. Oktober zum 888. Rinderzuchtmarkt in der umgebauten Halle des Schwandorfer Tierzuchtzentrums. Bild: Hirsch
Vorsitzender Erich Pilhofer (links) und Geschäftsführer Franz Weidinger (rechts) erwarten die Züchter am 7. Oktober zum 888. Rinderzuchtmarkt in der umgebauten Halle des Schwandorfer Tierzuchtzentrums.

Bevor die Kühe in den Wartebereich gelangen, werden sie mit warmem Wasser „geduscht“. Dafür stehen 15 Boxen zur Verfügung. Nun sind die Tiere bereit für den Auftritt im Großen Ring. Kaufinteressenten haben schon vorher Zugang zu den Warteboxen und können die Rinder begutachten.

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„Uns ist der Gesundheitszustand der Tiere wichtig“, macht Erich Pilhofer deutlich. Deshalb habe der Verband den Auftrieb auf den neuesten Stand gebracht. So, wie er in den anderen Regierungsbezirken bereits Standard war. Denn der Vorsitzende schaute sich an anderen Standorten um, bevor die Planungen in Schwandorf anliefen. Nach und nach gehen bayernweit immer mehr Verbände den Schritt zu dieser neuen Aufstallungsform. In der Vergangenheit sei es immer wieder zu Unfällen gekommen, so Pilhofer. Mit dem Umbau gewährleiste der Ausrichter nun auch die aktuellen Sicherheitsstandards für Mensch und Tier. Durch diese zukunftsfähige Vermarktung konnten die Absatzzahlen der Kühe nahezu verdoppelt werden.

Bei den monatlichen Großviehmärkten werden Bullen, Kalbinnen und Kühe versteigert, wobei der Schwerpunkt bei den Jungkühen liegt. „Auf einem Markt ist die Preisbildung sehr einfach und gerecht, da sich Verkäufer und Käufer direkt gegenüberstehen“, erklärt Geschäftsführer Franz Weidinger.

 
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