Schwandorf
30.09.2021 - 12:36 Uhr

Arbeitsmarkt Schwandorf: Agentur-Chefin spricht von Vollbeschäftigung

Der Herbst bringt deutlich Schwung in den Arbeitsmarkt im Landkreis Schwandorf. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im September spürbar, gleichzeitig sind Fachkräfte weiter Mangelware.

Metallverarbeitung und Maschinenbau sind zwei der Branchen, in denen Fachkräfte dringend gesucht sind. Bild: Felix Kästle/dpa
Metallverarbeitung und Maschinenbau sind zwei der Branchen, in denen Fachkräfte dringend gesucht sind.

"Es herrscht Vollbeschäftigung", sagt die Leiterin der Agentur für Arbeit Schwandorf, Silke Grimm, mit Blick auf die Arbeitsmarkt-Daten vom September. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Raum Oberviechtach) nahm die Arbeitslosigkeit von August auf September um knapp 120 Personen oder fünf Prozent ab. Mitte September 2021 waren 2190 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr ist die Entwicklung deutlich positiv: Die Agentur verzeichnet 650 Arbeitslose oder 23 Prozent weniger als im September 2020. Vor der Corona-Pandemie im September 2019 lag die Zahl allerdings noch einmal um 100 Personen niedriger.

„Die Herbstbelebung ist auf dem Schwandorfer Arbeitsmarkt spürbar. Die Betriebe suchen weiterhin in zahlreichen Branchen nach Arbeitskräften. Vor allem Fachkräfte sind gefragt", so Grimm am Donnerstag in einer Pressemitteilung und bietet den Betrieben Unterstützung bei der Lösung des Fachkräfte-Problems an. "Oft bietet es sich an, vakante Stellen im Unternehmen durch die Weiterbildung oder Umschulung von Beschäftigten zu besetzen. Interessierte Arbeitgeber können jederzeit gerne unseren Arbeitgeber-Service ansprechen, um individuell passende Lösungen zu besprechen".

Quote sinkt auf 2,8 Prozent

Die Arbeitslosenquote verbesserte sich von August auf September um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent. Im September 2020 lag die Quote bei 3,6 Prozent, im September 2019 bei 2,7 Prozent. Im September meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 270 Personen arbeitslos, knapp 30 Arbeitnehmer weniger als im September 2020. Im Gegenzug beendeten rund 300 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Das waren 40 Arbeitnehmer weniger als im September 2019.

Metallver- und -bearbeitung, kunststoffverarbeitende Industrie, Holzverarbeitung, Elektro- und Elektronikbranche, Automobilindustrie, Maschinenbau: In diesen Branchen wurden mehr Fachkräfte eingestellt als entlassen. Nach wie vor werden hier Fachkräfte gesucht. "Arbeitslosmeldungen erfolgen in diesen Branchen überwiegend von geringqualifizierten Arbeitnehmern, die im Helferbereich tätig waren", schreibt die Agentur. Im Gesundheitswesen biete der regionale Arbeitsmarkt Bewerberinnen und Bewerbern gute Chancen. Insbesondere im Pflegebereich bestehe eine Nachfrage nach Fachkräften und qualifizierten Helfern. Auch im Wach- und Sicherheitsbereich haben Bewerber bei guter Qualifikation gute Chancen.

Viele offene Stellen

Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik ist die Anzahl der offenen Stellenangebote größer als die Anzahl der gemeldeten Bewerber. In der Logistikbranche ist ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit erkennbar. In diesen Berufen werden auch wieder mehr Stellen gemeldet. Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie in der Landschaftspflege und im Gartenbau ist die Auftragslage gut. Die Arbeitsmarklage im Bereich des Einzelhandels sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe ist laut Agentur weiterhin stabil. Im kaufmännischen Berufen, im IT-Bereich und für Akademiker ist die Lage im Vergleich zum Vormonat unverändert. Zu- und Abgänge aus der oder in die Arbeitslosigkeit sind in diesen Berufsbereichen ausgeglichen. Die Lage im Bereich Veranstaltungsservice und –management ist unverändert. Hier seien die noch bestehenden Pandemie-Einschränkungen zu spüren.

Mitte September waren im Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 2420 Stellenangebote gemeldet, etwa 940 Offerten oder 64 Prozent mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 3680 Stellen und somit 1100 Offerten oder 42,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

OnetzPlus
Schwandorf28.09.2021
Hintergrund:

Weniger Kurzarbeiter

  • Die Zahl der Kurzarbeiter ist von April auf Mai 2021 (aktuellste Hochrechnung) deutlich gesunken.
  • Im April waren im Agenturbezirk (Kreise Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg) 9840 Kurzarbeiter in 1490 Betrieben registriert.
  • Im Mai waren 9020 Beschäftigte in 1370 Betrieben.
  • Die Kurzarbeiter-Quote sank von 5,9 Prozent im April auf 5,4 Prozent im Mai.

"Es herrscht Vollbeschäftigung. Die Betriebe suchen weiterhin in zahlreichen Branchen nach Arbeitskräften."

Silke Grimm, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Silke Grimm, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwandorf.

 
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