Schwandorf
01.09.2020 - 10:44 Uhr

Arbeitsmarkt Schwandorf: Krise trifft vor allem Geringqualifizierte

Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt weiter im Griff. Gegenüber dem Vorjahr sind im Bezirk Schwandorf 800 Menschen mehr ohne Job als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf sind rund 3050 Menschen arbeitslos gemeldet. Bild: dpa
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf sind rund 3050 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Corona-Pandemie und saisonale Einflüsse bestimmten den Arbeitsmarkt im August. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Region Oberviechtach) stieg die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August um rund 180 Personen oder 6,2 Prozent. Das teilte die Agentur für Arbeit mit.

Zum Stichtag Mitte August waren rund 3050 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, knapp 800 Personen oder 35,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,6 Prozent im Juli auf aktuell 3,9 Prozent. Im August 2019 lag die Quote bei 2,9 Prozent. Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich rund 780 Personen neu oder erneut arbeitslos, etwa 120 Personen oder 13,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug nahm die Zahl der Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um rund 140 Personen ab und lag bei zirka 600.

"Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben eines deutlich gezeigt: Besonders hart trifft die Krise die Geringqualifizierten. Diese haben in den Betrieben oft als erste ihre Arbeitsstellen verloren und zudem die größten Schwierigkeiten aller Arbeitslosen, schnell wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die meisten Arbeitgeber scheuen sich hingegen, Fachkräfte freizustellen, da aufgrund von Fachkräfteengpässen Nachbesetzungen oft nur sehr schwer möglich sind", sagte Markus Nitsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Schwandorf10.08.2020

Entlassungen erfolgen erfahrungsgemäß oft, wenn Aufträge wegbrechen oder die Produktion wegen fehlender Lieferungen stillsteht. "Dabei gibt es eine gute Alternative. Ruhigere Zeiten im Betrieb eignen sich optimal, um Beschäftigte weiter zu qualifizieren. Davon profitieren am Ende sowohl der Betrieb als auch die Arbeitnehmer, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Unternehmen mehr leisten können und zugleich das Risiko des Arbeitsplatzverlustes sinkt, " so Nitsch. In vielen Fällen könne die Arbeitsagentur die Weiterbildung finanziell fördern. "Hierzu berät gerne der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter", führt Nitsch aus.

Im Bezirk der Geschäftsstelle Schwandorf meldeten die Betriebe dem Arbeitgeber-Service seit Jahresbeginn rund 2270 Stellen neu zur Besetzung, knapp 860 Angebote oder 27,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt waren im August 1410 Stellenangebote registriert, rund 410 Offerten oder 22,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Besonders hart trifft die Krise die Geringqualifizierten.

Markus Nitsch, Chef der Agentur für Arbeit

Markus Nitsch, Chef der Agentur für Arbeit

 
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