Schwandorf
08.03.2022 - 09:22 Uhr

Baugenehmigung für Hospiz-Einrichtung in Schwandorf erteilt

Die Stadt hat der Johanniter-Unfallhilfe die Genehmigung für den Bau einer Hospiz-Einrichtung erteilt. Der Sozialverband nutzte den Termin im Rathaus für aktuelle Informationen zum Vier-Millionen-Projekt.

Oberbürgermeister Andreas Feller (Zweiter von rechts) übergab Johanniter-Regionalvorstand Martin Steinkirchner (Zweiter von links) die Genehmigung für den Hospiz.-Bau. An dem Termin nahmen auch die Vorsitzende des Hospizvereins, Gisela Pöhler (links), Architekt Georg Kartini (Mitte) und Landrat Thomas Ebeling (rechts) teil. Bild: Hirsch
Oberbürgermeister Andreas Feller (Zweiter von rechts) übergab Johanniter-Regionalvorstand Martin Steinkirchner (Zweiter von links) die Genehmigung für den Hospiz.-Bau. An dem Termin nahmen auch die Vorsitzende des Hospizvereins, Gisela Pöhler (links), Architekt Georg Kartini (Mitte) und Landrat Thomas Ebeling (rechts) teil.

Das Bruder-Gerhard-Hospiz der Johanniter-Unfallhilfe entsteht in unmittelbarer Nähe zum Landratsamt und soll Ende 2023 fertig sein. „Sofern nichts dazwischenkommt“, gibt Architekt Georg Kartini zu verstehen. Er müsse Hinweisen auf eine Schadstoffbelastung des Untergrundes nachgehen und lasse zunächst den Humus abtragen. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau stehen, „damit während der Wintermonate der Innenausbau erfolgen kann“, betonte der Architekt bei einem Termin im Schwandorfer Rathaus, bei dem die Genehmigung für den Hospiz-Bau übergeben wurde.

Die Baukosten betragen 4,25 Millionen Euro. Nach Abzug der Eigenmittel sowie der Förderung durch die „Bayerische Stiftung Hospiz“, des Freistaates Bayern und des Bezirks Oberpfalz bleibt den Johannitern eine Finanzierungslücke von 1,22 Millionen Euro. „Diesen Betrag werden wir mit Spenden stemmen“, ist Regionalvorstand Martin Steinkirchner überzeugt. An der großen Spendenbereitschaft merkt er: „Die Region trägt die Maßnahme mit“.

Begleitung auf der letzten Lebensetappe

Mit der Errichtung der Pflegeeinrichtung für unheilbar kranke Menschen soll das Thema „Sterben“ wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken, so der Wunsch von Martin Steinkirchner. Sein Verband habe es sich zur Aufgabe gemacht, Schwerstkranke auf der letzten Lebensetappe würdevoll zu begleiten.

In der Trägerschaft der Johanniter befinden sich bereits Hospiz-Einrichtungen in Pentling bei Regensburg und Neustadt/WN. Am Standort Schwandorf entstehen nun weitere zehn Plätze. Der Freistaat fördert den Ausbau der Palliativversorgung und empfiehlt pro einer Million Einwohner 30 stationäre Plätze. Die Häuser in Pentling und Neustadt WN bieten 18 Plätze. „Mit Schwandorf schließen wir damit die Versorgungslücke“, gibt Martin Steinkirchner zu verstehen. Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen 95 Prozent der laufenden Behandlungskosten. Steinkirchner rechnet mit einem jährlichen Defizit von 200 000 Euro, das mit Spendenaktionen und Fördermitgliedschaften gedeckt werden soll.

Der Landkreis Schwandorf steuerte mittlerweile 100 000 Euro bei. „Ich habe zur Finanzierung positive Nachrichten vernommen“, sagte Landrat Thomas Ebeling beim Termin im Rathaus. Ein Rädchen greife hier in das andere. Auch der Hospizverein Schwandorf ist beteiligt und bekommt im Gebäude eigene Verwaltungs- und Rückzugsräume. „Wir sind froh, Kooperationspartner des Projekts zu sein“, versichert Vorsitzende Gisela Pöhler.

21 Hospiz-Einrichtungen in Bayern

In Bayern bestehen aktuell 21 stationäre Hospiz-Einrichtungen mit 216 Plätzen. Das Haus in Pentling ist seit sieben Jahren in Betrieb und hat in dieser Zeit 730 Menschen aufgenommen. Das Schwandorfer Hospiz soll die Versorgung für die Landkreise Schwandorf, Cham und Amberg-Sulzbach sowie die Stadt Amberg sicher stellen.

„Es wird ein offenes Haus“, verspricht Regionalvorstand Martin Steinkirchner. Zutritt bekommen alle begleitenden Dienste. Die Pflege der Patienten übernehmen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und Sozialpädagogen. Die medizinische Versorgung erfolgt ambulant durch niedergelassene Hausärzte und Mediziner des Palliativ-Hospiz-Netzwerkes im Landkreis Schwandorf.

Das Hospiz ist überkonfessionell tätig und bezieht die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in die Betreuung ein. Ziel sei es, die Lebensqualität der schwerkranken Menschen bis zum Schluss zu erhalten, erklärt Martin Steinkirchner. Der Tagesablauf orientiere sich an den Bedürfnissen der Patienten.

 
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