"Bayern blüht – Naturgarten" heißt eine bayernweite Aktion zur Förderung von ökologischer Vielfalt im Hausgarten. Wer natürliche Lebensräume vor der eigenen Haustüre entstehen lässt und pflegt, kann seinen Garten zertifizieren lassen und erhält ein Gütesiegel. Seit vier Jahren beteiligt sich der Landkreis am Wettbewerb des Landesverbandes für Gartenbau- und Landespflege und konnte seitdem 35 Gartenanlagen prämieren. Bei der jüngsten Abschlussveranstaltung am Mittwoch im Landratsamt überreichte Landrat Thomas Ebeling Urkunden, Plaketten und Blumen an sechs Preisträger.
Kreisfachberater Wolfgang Grosser und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Hans-Dieter Betz, bewerteten im Sommer des vergangenen Jahres die gemeldeten Gärten und zogen am Mittwoch in einer Bildpräsentation Bilanz. Die Jury traf auf bunte Blumenwiesen, Eidechsen-Biotope, Moorbeete, Teichanlagen, Bauerngärten, Stauden, Obstbäume, Gemüsebeete und Kletterpflanzen. In einen Naturgarten gehören ferner Vogelhäuschen, Nistkästen, Sitzgelegenheiten, ein Gartenhäuschen, eine Regenauffangtonne und ein Komposthaufen. Kreisfachberater Wolfgang Grosser war von der Kreativität der Gartenbesitzer begeistert, die ihre Anlagen mit Deko-Artikeln und Windspielen auflockerten. "Nach getaner Arbeit trifft sich die Familie dann zum Grillen auf der Terrasse und genießt die Ruhe", beschreibt Wolfgang Grosser die Idylle der Naturgartenliebhaber.
Der Kreisfachberater hat sich selbst als Jurymitglied zertifizieren lassen und erläutert das Konzept: "Der Naturgarten soll nicht nur der Erholung dienen, sondern auch Naturzusammenhänge und Stoffkreisläufe begreifen lassen." Der erwachsene Mensch könne sich dort "erden", für die Kinder sei der Garten "Entdeckungsland und Schule für das Leben". Schließlich sei der Garten Lebensraum und Heimat vieler Pflanzen und Tiere, so Grosser. Gerade ein Naturgarten bedürfe der besonderen Pflege, betont der Kreisfachberater. Es gehe um "eine bewusste Gestaltung im Einklang mit der Natur". Ein gewissenhafter Gartenbesitzer betreibe Kompostwirtschaft, fördere Nützlinge, gestalte Gemüsebeete in Mischkultur und Fruchtfolge, achte auf die Bodenpflege und nutze das Regenwasser. Der Wettbewerb enthält auch einige Ausschlusskriterien. In einem Naturgarten dürfen keine chemischen Pflanzschutz- und Düngemittel oder Torf verwendet werden.
Der Landrat überreichte die Plakette mit Urkunde an folgende Gartenbesitzer: Patricia und Markus Dauch (Neukirchen-Balbini), Almut Eberhardt (Schwandorf), Karin und Ulrich Hüttinger (Teublitz), Christiane und Peter Pracht (Schwandorf), Andrea und Holger Seidl (Burglengenfeld) und Christa Steiner (Bruck). Das Kreisgartenamt wird auch heuer Naturgärten bewerten. Wer Interesse an einer Zertifizierung hat, soll sich per E-Mail melden unter Wolfgang.Grosser[at]landkreis-schwandorf[dot]de oder unter der Telefonnummer 09431/471425.
Bayern blüht – Naturgarten
- Konzept: Förderung natürlicher Lebensräume vor der Haustür
- Ziel: Erholung für den Menschen und Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen und das ökologische Gleichgewicht erhalten
- Lernort: Erkennen von Kreisläufen und bewusstes Gestalten im Einklang mit der Natur
- Ausschluss: Keine chemischen Pflanzenschutz- und Düngemittel
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