Schwandorf
10.08.2021 - 17:38 Uhr

FW-Kandidat fordert intelligente Konzepte ein

Die Freien Wähler im Wahlkreis Schwandorf-Cham eröffnen den Bundestagswahlkampf. Christian Schindler (28) nennt den Beweggrund für seine Kandidatur: "Weil sich etwas ändern muss".

Der Wahlkampf der Freien Wähler ist eröffnet: Im Bild von links der Chamer Kreisvorsitzende Hans Kraus, Kandidat Christian Schindler, Bezirksvorsitzende Tanja Schweiger und der Schwandorfer Kreisvorsitzende Dieter Jäger. Bild: Josef Heigl/exb
Der Wahlkampf der Freien Wähler ist eröffnet: Im Bild von links der Chamer Kreisvorsitzende Hans Kraus, Kandidat Christian Schindler, Bezirksvorsitzende Tanja Schweiger und der Schwandorfer Kreisvorsitzende Dieter Jäger.

Christian Schindlers Liste ist lang: Sie reicht von Anbindehaltung über Elektrifizierung bis hin zu Integration und einem verpflichtenden sozialen Jahr. Beim Wahlkampfauftakt der Freien Wähler für den Wahlkreis Schwandorf-Cham unternimmt er in der Rodinger Stadthalle einen Streifzug durch die aktuellen Themen.

Dass er Christian Schindler als kämpferischen Sportler kennengelernt hat, lässt Rodings Vizebürgermeister Reinhold Schoierer wissen. Er wünscht dem 28-Jährigen auch in der Politik Ausdauer und Einsatzfreude. Kreisvorsitzender Hans Kraus geht auf das Motto auf dem Wahlplakat ein: „Weil sich etwas ändern muss“. Gerade die Zeit der Pandemie und auch die jüngste Flutkatastrophe hätten Missstände deutlich werden lassen. Ein Berg an Problemen sei abzuarbeiten sowie zu finanzieren.

Anspielend auf Hubert Aiwangers Impfverhalten sagte Kraus, dass er weit mehr Anrufe bekomme, die bestätigen, dass die Freiheitsrechte jedes einzelnen gewahrt bleiben müssten, als jene, die Aiwangers Vorbildfunktion für Impfbereitschaft anmahnen. Jeder müsse so etwas sagen dürfen. Leute mit gleicher Meinung wie Aiwanger seien keineswegs Querdenkern zuzuordnen.

Christian Schindler, der auf Platz 3 der Landesliste steht, fordert gerade in der Corona-Pandemie eine Rückkehr zur Normalität mit intelligenten Konzepten. Er findet es nicht gut, dass Einzelhandel und Gastronomie die Sündenböcke seien, während sich die Leute im Supermarkt auf die Füße treten.

Als Kandidat der Freien Wähler fordert Schindler außerdem eine Verteuerung von Flugreisen als Beitrag zum Umweltschutz, ein Hochwassermanagement sowie Bestandsschutz landwirtschaftlicher Betriebe. "Die Hälfte der Landwirte bei uns haben Anbindehaltung". Der Vorstoß der CSU gegen diese Form der Tierhaltung trage nur zum Höfesterben bei. Schindler fordert ferner eine Förderung von Ökolandbau und regionalen Produkten. Für regionale Lebensmittel sollte seiner Meinung nach ein verminderter Steuersatz gelten. Ebenso für die Gastronomie.

Ganz wesentlich ist für ihn der Ausbau der grünen Energiequellen vor Ort. Und zur Integration gehören für den 28-jährigen Chamer das Erlernen der deutschen Sprache und ein Anerkennen der liberalen Gesellschaftsordnung. „Straffällige Flüchtlinge haben hier nichts verloren. Das muss man auch sagen dürfen.“ Als Freier Wähler wolle er sich einsetzen, dass im Landkreis Cham endlich die Bahnlinie elektrifiziert werde und dass der Ausbau der Bundesstraßen in den Landkreisen Cham, Schwandorf und Regensburg voranschreite.

Das freiwillige soziale Jahr sollte verpflichtend werden, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Schindler ist gegen weitere "sinnlose Einsätze der Bundeswehr im Ausland" und für eine Begrenzung der Amtszeit hauptberuflicher Politiker.

Bezirksvorsitzende Tanja Schweiger machte in ihrem Grußwort klar, dass die Freien Wähler mit bürgernaher Politik mitregieren wollen. Was ihr zudem ein Anliegen ist: Sie vermisst nach der langen Corona-Zeit das Durchstarten für die Pflegeberufe. „Wir haben so viel Entschädigungen bezahlt, doch wo sind die Verbesserungen für diese Branche?“

„Wir sind keine Regionalpartei, sondern vernetzt mit Kommunen im ganzen Land“, konstatierte der Schwandorfer Kreisvorsitzende Dieter Jäger. Sein Wunsch an den Wahlkampf: „Keine Polemik, sondern sachlich bleiben.“

Schwandorf26.03.2021
 
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