Schwandorf
15.10.2018 - 17:02 Uhr

Hanisch: Wenn, dann nur im Innenministerium

Nur noch zwei Landtagsabgeordnete werden künftig den Landkreis Schwandorf in München vertreten. Sollten die Freien Wähler mitregieren, will Joachim Hanisch (Bruck) kein Amt "auf Teufel komm raus".

Joachim Hanisch (rechts) kommt aus der Wahlkabine. Als Spitzenkandidat der Freien Wähler auf der Oberpfalz-Liste verteidigte er sicher sein Landtagsmandat. Bild: Götz
Joachim Hanisch (rechts) kommt aus der Wahlkabine. Als Spitzenkandidat der Freien Wähler auf der Oberpfalz-Liste verteidigte er sicher sein Landtagsmandat.

Der Landkreis ist künftig nur noch mit zwei Abgeordnetem im Bayerischen Landtag vertreten. Neben dem Stimmkreisabgeordneten Alexander Flierl (CSU), der sein Direktmandat mit 37,95 Prozent verteidigt hat, wird Joachim Hanisch (Freie Wähler) über die Liste in das Maximilianeum einziehen. Möglicherweise gehören dann beide einer Regierungskoalition an. Was einen Platz auf der Regierungsbank angeht, hat Hanisch klare Vorstellungen.

Bislang saßen aus dem Kreis vier Abgeordnete im Hohen Haus: mit Flierl und Hanisch auch SPD-Bezirksvorsitzender Franz Schindler und Staatsministerin a.D. Emilia Müller (CSU). "Für mich persönlich ist es im Stimmkreis ein tolles Ergebnis. Auch wenn ich in Bruck leicht verloren habe, aber auf hohem Niveau," sagte Joachim Hanisch den Oberpfalz-Medien. "So ein Ergebnis hatten die Freien Wähler im Stimmkreis noch nie, wir sind in keinem Ort unter zehn Prozent". Auch die Stimmenzahlen von fast 35 000 auf Oberpfalz-Ebene bewertet Hanisch als großen Erfolg. Der stellvertretende Landrat und langjährige Brucker Bürgermeister hat sich als Vorsitzender des Innenausschusses im Landtag seine Sporen verdient. Denkt er an ein Regierungsamt? "Nicht auf Teufel komm raus", sagt Hanisch. Er sei nicht der Typ, der irgendein Amt übernimmt, von dem er in der Sache wenig Ahnung hat. Käme ein Angebot für das Innenministerium, dann müsse er "ernstlich überlegen". Die Oberpfälzer Freien Wähler werden drei Abgeordnete über die Liste nach München schicken, einen mehr als bisher. Die Kandidaten der weiteren Parteien haben auch über die Liste keine Chance, ein Landtagsmandat zu ergattern. Am besten schnitt noch Reinhard Mixl (AfD) ab, der nach eigenen Einschätzungen mit 11 695 Stimmen die beste Erststimmenzahl seiner Partei in Bayern erzielt hat. Dennoch hat er keine Chance auf eines der beiden Mandate, welche die AfD in der Oberpfalz errungen hat. Mit etwa 14 700 Gesamtstimmen dürfte er im Mittelfeld seiner Liste liegen.

Peter Wein (SPD) spricht auch am Tag nach der Wahl von "einer schweren Niederlage, auch für mich". Angesichts des Desasters der Genossen dürfe die SPD "keinen Stein auf dem anderen lassen", sagte der Kreisvorsitzende. Mit gut 11 000 Stimmen läuft er auf der SPD-Liste auf Platz vier ein. Aus der Oberpfalz wird es aber nur noch zwei SPD-Abgeordnete geben. Bisher waren es vier.

Trotz des guten Ergebnisses der Grünen in der Oberpfalz hat auch Benjamin Quaas aus Saltendorf keine Chance auf einen Sitz im Landtag. Mit knapp 7000 Gesamtstimmen landet er auf Platzziffer 8. Er äußerte sich am Montag dennoch zufrieden: "Das ist ungefähr das Ergebnis, auf das ich hingearbeitet habe. Auf Anhieb in den Landtag, das wäre etwas viel gewesen." Zwei Abgeordnete seiner Partei ziehen aus der Oberpfalz in den Landtag.

Bleibt die FDP, die ebenfalls ein Mandat in der Oberpfalz gewonnen hat. Im Landkreis kandidierte der Schwandorfer Arzt Wolf-Dieter Grahn. Mit etwa 2800 Stimmen hat er keine Chance auf das Mandat.

Schwandorf15.10.2018
 
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