Schwandorf
20.02.2025 - 08:38 Uhr

"Heimspiel" für Markus Söder beim Oberpfälzer CSU-Empfang

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geht auf Distanz zu Alt-Kanzlerin Angela Merkel und macht aus „Wir schaffen das“ ein „Wir ändern das“. Dafür bekommt er beim Empfang der Oberpfälzer CSU in Schwandorf Beifall von seinen Anhängern.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder spricht am Mittwochabend bei einem Empfang für Ehrenamtliche vor 1000 Besuchern in der Oberpfalzhalle in Schwandorf. Die Neukirchener Blasmusik begrüßt den Landesvater standesgemäß mit dem bayerischen Defiliermarsch. Auf dem Weg zum Podium schüttelt Markus Söder viele Hände und nimmt sich Zeit für Selfies.

In seiner über einstündigen Rede sagt der CSU-Politiker: "Ich kann gut verstehen, wenn die Menschen empört sind über den beispiellosen Abwärtstrend in diesem Land“. Von den Verursachern der Krise hätte er allerdings erwartet, „dass sie mit Anstand abtreten“. Denn: „Unser Land kann sich auf Dauer keine inkompetenten Politiker leisten“. Der CSU-Vorsitzende kritisiert vor allem linke Ideologien und bekräftigt: „Ein Richtungswechsel ist mit den Grünen nicht zu machen“.

Markus Söder hält den Leistungsgedanken hoch, verurteilt eine Hängematte-Mentalität und findet es für nicht in Ordnung, dass Leute Sozialleistungen bekommen, „die niemals eingezahlt haben“. Der Ministerpräsident erinnert an den Aufstieg Bayerns vom Agrar- zum Industrie- und High-Tech-Standort, der in neue Technologien und in die Raumfahrt investiert. Er ist gegen das Gendern und das Lieferkettengesetz und gegen übertriebene Naturschutzverordnungen.

Der CSU-Politiker baut immer wieder einen rhetorischen Spannungsbogen auf und kann sich am Ende des Beifalls seiner Anhänger sicher sein. Ganz still wird es in der Halle, wenn der Vater von vier Kindern der Opfer der jüngsten Anschläge gedenkt und seine Angst um die eigene Familie schildert. Zur Migration hat er eine klare Haltung: „Zuwanderung in Beschäftigung ja, Zuwanderung in die Sozialsysteme nein“. Zum Schutz der Gemeinschaft brauche die Freiheit Grenzen. Und: „Wer ein Kalifat errichten will, soll das woanders tun“.

Markus Söder fordert eine wehrhafte Gesellschaft nach innen und nach außen und ist der Überzeugung: „Wir brauchen wahrscheinlich wieder eine Wehrpflicht“. Er hat das Gefühl, „das die junge Generation dazu bereit ist“. Am Ende seiner Rede gibt Söder den Landesvater, der für Heimat und Werte steht, die christliche Tradition hochhält und den konfessionellen Religionsunterricht an den Schulen verteidigt.

CSU-Bezirksvorsitzender Albert Füracker sagt den Ehrenamtlichen ein „Vergelt`s Gott“ und begrüßt unter den zahlreichen Vertretern aus Vereinen, Kirchen und Verbänden namentlich den Stammtisch der Fronberger Wolpertinger. Der Finanz- und Heimatminister bringt seinen "Ärger des Tages" zum Ausdruck. Bayern müsse wieder fast zehn Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich zahlen. Seine Ankündigung: „Das lassen wir uns nicht mehr länger gefallen“.

Am Ende gibt es stehende Ovationen für den Ministerpräsidenten und die Kandidaten, die er auf dem Podium um sich schart. Das Schlusswort hat Bundestagsabgeordnete und Bundeswahlkreiskandidatin Martina Englhardt-Kopf, die dem CSU-Vorsitzenden für die klaren Worte dankt.

 
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