Die Nabaltec AG in Schwandorf ist international erfolgreicher Hersteller flammhemmender Füllstoffe und technischer Keramik. VDI-Ingenieure tauchen bei einem Besuch ein „in die Welt des weißen Pulvers“.
Werner Prell ist Professor für Maschinenbau und Umwelttechnik an der Ostbayerischen Technologischen Hochschule Amberg-Weiden und Vorsitzender der VDI-Bezirksgruppe Oberpfalz. „Wir wollen einen Mehrwert für die Region schaffen“, begründete der Wissenschaftler beim Treffen auf dem Nabaltec-Gelände die Zusammenarbeit von OTH und VDI. Diese Kooperation begrüßt auch der Vorstandsvorsitzende des Schwandorfer Chemie-Unternehmens, Johannes Heckmann, der regelmäßig OTH-Studenten für eine Ausbildung gewinnen kann.
Gesteigertes Wachstum
Die Nabaltec AG begann 1995 mit einem Jahresumsatz von 34 Millionen Euro und liegt mittlerweile bei über 200 Millionen. Das Unternehmen erzielt diesen Umsatz mit 500 Mitarbeitern an drei Standorten und einer Exportquote von 76 Prozent. Aus dem Rohstoff Bauxit stellt der Betrieb funktionale Füllstoffe für Kabel und Batterien und Spezialoxide für technische Keramik her. „Wir konnten unser Wachstum in den letzten zehn Jahren kontinuierlich um 3,6 Prozent steigern“, erklärte Johannes Heckmann in seinem Vortrag. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 203,6 Millionen Euro.
Personalleiterin Regina Glaser stellte das „familienfreundliche Arbeitszeitmodell“ der Firma vor, das auch ein Gesundheitsmanagement, eine betriebliche Altersvorsorge, tarifliche Bezahlung mit Zusatzleistungen und Bonuszahlungen enthält. „In der Chemieindustrie wird nie gestreikt“, betonte die Industriekauffrau und stellte damit die arbeitnehmerfreundlichen Rahmenbedingungen der Branche heraus.
Dringender Personalbedarf
Die Bereichsleiter Alfred Reimer und Rainer Sauerwein hoben die hohen Anforderungen an das Produktionsverfahren zur Herstellung flammhemmender Füllstoffe für die Batterien von Elektrofahrzeugen hervor. Sie zählten ferner die Umstellung auf erneuerbare Energieträger und Investitionen in die Digitalisierung und Automatisierung zu den Herausforderungen der Zukunft. Die leitenden Nabaltec-Angestellten wünschten sich die Wiedereinführung des Studiengangs „Kunststofftechnik“ an der OTH Weiden-Amberg. Für diese Sparte bestehe im Unternehmen dringender Personalbedarf. Beim Rundgang durch den Betrieb betonte Vorstandsvorsitzender Johannes Heckmann, wie wichtig Investitionen in die Transformation der Prozesstechnik seien, wenn das Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wolle.
Der Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller hob die Bedeutung des Betriebes mit Blick auf die sicheren Arbeitsplätze hervor und lobte die gute Ausbildung, die regelmäßig Kammersieger hervorbringe.
Hidden Champion Nabaltec AG
- Gründung: 1995 als Nachfolgeunternehmen der VAW Aluminium AG Schwandorf
- Standorte: Schwandorf, Corpus Christi (USA) und Shanghai (China)
- Personal: 500 Mitarbeiter
- Produktion: Flammhemmende Füllstoffe, keramische Rohstoffe für die Feuerfestindustrie und technische Keramik.
- Ausgangsstoff: Bauxit.
- Umsatz: Über 200 Millionen Euro im Jahr
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