Der Hospizverein Schwandorf erweitert sein Angebot. Künftig stehen auch Trauerbegleiter für Kinder und Jugendliche bereit. Vereinsvorsitzende Gisela Pöhler gehört zur elfköpfigen Gruppe, die sich an vier Wochenenden zu Trauerbegleitern für Kinder und Jugendliche ausbilden ließen. „Wir wollen im November mit zwei Gruppen in angemieteten Räumen am Marktplatz starten“, kündigte sie bei einem Pressegespräch am Dienstag in den Räumen des Hospizvereins an. "Der Erfahrungsaustausch im Gespräch oder Spiel kann helfen, dass sich Kinder nicht mehr isoliert und unverstanden fühlen“, so Pöhler.
Zu den ausgebildeten Trauerbegleitern gehört auch Sybille Huber aus Stulln. Sie will die Kinder „behutsam“ dazu bringen, „dass sie über ihre Trauer reden". Bücher und Filme erleichtern ihr die Arbeit. Auch das Basteln von Erinnerungsstücken aus dem Nachlass der verstorbenen Angehörigen könne über den schmerzlichen Verlust hinweghelfen. Hilfreich sei ferner die Vorbereitung auf Feste oder die Sterbetage, erklärt Sybille Huber.
Der 2004 gegründete „Hospizverein Stadt und Landkreis Schwandorf“ hat 183 Mitglieder. Aktuell begleiten sie 54 Sterbende zu Hause, in Heimen oder in den Krankenhäusern auf ihrem letzten Lebensweg. 58 Begleitungen seien mit dem Tod der Patienten heuer bereits abgeschlossen worden, so Pöhler. Mit der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche betritt der Verein nun ein neues Aufgabengebiet. Möglich geworden ist dies durch eine Spende der „Bürgerstiftung Volksbank Regensburg“, die speziell für die Ausbildung der Trauerbegleiter 12 500 Euro zur Verfügung stellte. Das Ehepaar Sabine und Wolfgang Holzschuh aus Regenstauf, Theologen und Sozialpädagogen mit Schwerpunkt „Trauerforschung und Trauerbegleitung“, stattete die Kursteilnehmer mit dem nötigen Rüstzeug für die Arbeit mit Minderjährigen aus.
Das neue Angebot des Hospizvereins ist kostenlos und erstreckt sich über einen Zeitraum von acht Monaten. Einmal im Monat an einem Dienstag treffen sich die Kinder und Jugendlichen in zwei Gruppen. Mit eingeladen sind auch Begleitpersonen, die sich allerdings in einem eigenen Raum aufhalten und nur in schwierigen Situationen dazu gerufen werden. Anmeldungen für ein Vorgespräch nehmen die Koordinatorinnen des Hospizvereins unter der Nummer 09431/799876 entgegen. Zum Team, das die Einsätze der ehrenamtlichen Helfer koordiniert, stößt ab November Claudia Hien aus Schmidgaden neu dazu.
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