Rinderhalter Peter Bäuml braucht für seine Nutztiere eiweißhaltiges Futter und bewirtschaftet sein Grünland deshalb intensiv. Entsprechend hoch steht das Gras auf den Naabwiesen bei Lindenlohe, an denen sich am Samstag Landwirte, Jäger und Naturschützer zum Aktionstag „Lebensraum Wiese“ einfinden. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte dazu eingeladen und präsentierte effizient arbeitende Mähtechnik, die gleichzeitig Niederwild, Insekten und bodenbrütende Vögel schont.
„30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Landkreis Schwandorf sind Grünland“, betonte Behördenleiter Georg Mayer bei seiner Einführung in den „Wiesen-Tag“. Neben der Biodiversität rücke der Schutz der Wildtiere zunehmend in den Fokus. „Wir wollen den Tieren Leid ersparen“, ist sich der Leiter des Landwirtschaftsamtes Regensburg- Schwandorf mit den Bauern und Jägern einig. Er weist darauf hin, „dass es für den Einsatz moderner Technik eine staatliche Förderung gibt“.
Wildlebensraumberater Balduin Schönberger betonte die Bedeutung des Grünlandes für die Futterproduktion, den Erosions- und Wasserschutz und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Er appellierte an die Landwirte, Flächen liegen zu lassen und für diese extensive Nutzung die Förderung aus dem Kulturlandschaftsprogramm in Anspruch zu nehmen.
Claudia Förschler (Feldkirchen), Beraterin für Landwirtschaft, Niederwild und Lebensräume im Bayerischen Jagdverband, ermuntert die Landwirte, mit Wärmebildtechnik ausgestattete Drohnen und „akustische Wildretter“ zu nutzen und vor der Mahd die Flächen nach Rehkitzen, Hasen und Vogelnestern abzugreifen.
Was moderne Technik zur Schonung der Tiere leisten kann, zeigte Gerald Priller von der BB-Umwelttechnik GmbH beim Einsatz eines Doppelmesser-Mähwerks, das bei einer Schnitthöhe von zehn Zentimetern über die Bodengelege hinwegmäht und den Tieren außerdem genügend Zeit zur Flucht lässt. Ferner kam ein Mulchgerät zum Einsatz, das Insekten und Kleinstlebewesen nachhaltig schützt. Der Aktionstag "Lebensraum Wiese" fand in dieser Form erstmals statt. Behördenleiter Georg Mayer griff der Thema auf, um der Öffentlichkeit zu zeigen, "wie wichtig den Landwirten der Schutz der Tiere ist".













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.