Schwandorf
18.08.2024 - 11:25 Uhr

Neues Kunstwerk in der Kirche in Klardorf

Mit einer expressionistischen Figur des Holzbildhauers Andreas Kuhnlein setzt der Klardorfer Pfarrer Markus Meier sein Kunstprojekt „Da-Sein“ in der St.-Georg-Kirche fort. Im September kommt der Künstler zum Gespräch.

Die Skulptur "Tragen und getragen werden" stellt der Klardorfer Pfarrer Markus Meier (am Altar) in der Klardorfer Kirche St. Georg aus. Bild: td
Die Skulptur "Tragen und getragen werden" stellt der Klardorfer Pfarrer Markus Meier (am Altar) in der Klardorfer Kirche St. Georg aus.

Markus Meier (49), der aktive Pfarrer aus dem Schwandorfer Stadtsüden, ist unter anderem bekannt für sein Faible für moderne Kunst. Schon seit zweieinhalb Jahren bietet seine Kirche in Klardorf immer wieder Platz für Kunstwerke. Den Auftakt machte im Februar 2022 ein eigenes Werk. Seitdem folgten die Stücke verschiedenster Künstler, auch eine Gruppenausstellung war schon dabei.

Die Pfarreiengemeinschaft Klardorf-Wiefelsdorf gehört mit ihren etwa 3100 Gläubigen zu Stadt und Dekanat Schwandorf, fühlt sich aber eher als "Dorfpfarrei" mit Anschluss an die Autobahn. Nach Schwandorf sind es 8, nach Regensburg 30 Kilometer. Dort holt sich Meier über das Dommuseum Anregungen für die Kunstobjekte, die er immer wieder in seiner Kirche ausstellt.

Diesmal ist es eine 1,10 Meter hohe Skulptur aus Ulmen-Holz des Chiemgauer Künstlers Andreas Kuhnlein (71). „Tragen und getragen werden“ lautet ihr Titel, und ein Betrachter mit christlichem Hintergrund wird unschwer die legendäre Szene erkennen, als der Heilige Christophorus den Christusjüngling auf Schultern trägt. Weil es die Zeit rund um den Feiertag Mariae Himmelfahrt ist, deutet Meier die Statue auch marianisch: „Auch sie trägt uns.“

Der Bildhauer Andreas Kuhnlein arbeitet mit Holz, das er mit der Motorsäge bearbeitet. Es entstehen zerklüftete Oberflächen, die zum einen die Brutalität des Menschen gegenüber der Mitmenschen oder der Natur zum Ausdruck bringen wollen, zum anderen die Zerbrechlichkeit und Verletzbarkeit des Menschen sowie die Vergänglichkeit aufzuzeigen vermögen.

Diese symbolische Aussage der Oberfläche verzichtet vollends auf Details und konzentriert sich auf das Wesentliche. Für die Ausführung verwendet Andreas Kuhnlein ausschließlich Baumstämme aus Windwurf oder kranke Bäume. Das Kunstwerk ist bis 15. September zu sehen.

Für den September hat Pfarrer Meier einen Besuch des Künstlers Andreas Kuhnlein im Blick. Es soll ein Gespräch über Kunst und Glauben werden. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Meier, der selbst künstlerisch tätig ist, hat mit seinem Dienstantritt vor drei Jahren in St. Georg frischen Wind in die etwas verstaubte Pfarrei gebracht. "Bei uns in der Kirche ist viel möglich", lautet eines seiner Leitmotive. Mit seiner zupackenden Art hat es der eloquente Geistliche geschafft, wieder mehr Menschen für den katholischen Weg zu begeistern.

Auch der Besuch der Gottesdienste ist wieder ansehnlich. An Mariä Himmelfahrt, dem Feiertag am 15. August, haben mehr als 500 Gläubige die Messen in Klardorf und Wiefelsdorf besucht, wo die zweite Pfarrkirche steht - ein barockes Juwel, so ganz anders als das nüchterne Gotteshaus St. Georg in Klardorf.

Hintergrund:

Zur Person: Andreas Kuhnlein

  • Geboren: 20. Juli 1953 in Unterwössen im Chiemgau.
  • Beruf: Holzbildhauer
  • Arbeitsweise: Kuhnleins Arbeiten entstehen mit Werkzeugen wie Motorsäge, Flammenwerfer oder Schweißgerät.
  • Charakteristik: Kuhnleins Skulpturen zeichnen sich im Besonderen durch ihre zerklüfteten Oberflächen aus.
    (Quelle: Wikipedia)
 
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