Die Stadt Schwandorf duldet auf ihrem Grund keine Probebohrungen für den Ostbayernring (OBR). Ein entsprechendes Schreiben ging an den Vorhabensträger, den Netzbetreiber Tennet. Dennoch sind die Bohrgeräte im Naabtal unterwegs und prüfen den Untergrund, auf dem die Maste des OBR stehen sollen.
Nahe Krondorf und in der Flutmulde in Ettmannsdorf bei der Naabbrücke liefen am Mittwoch Untersuchungen. Nicht auf Grund und Boden der Stadt: "Wir verschieben die Untersuchungen dort auf die nächste Kampagne", sagte Tennet-Sprecherin Ina-Isabelle Haffke vor Ort. Der Projektleiter Bau für den OBR, Stefan Opel, verwies auf Regelungen im Energiewirtschaftsgesetz, nach denen Grundstückseigentümer vorbereitende Maßnahmen dulden müssen. Dennoch verzichte Tennet noch auf rechtliche Schritte. Denn: In einem Rutsch seien die Probebohungen nicht zu schaffen. Auch in unzugänglichen Waldgebieten werde derzeit nicht sondiert, sondern erst, wenn die Maststandorte endgültig festgelegt sind. So sollen überflüssige Rodungen vermieden werden. Im Abschnitt Etzenricht-Schwandorf sind 109 Standorte zu prüfen, etwa 80 werden seit März bis Ende Juni untersucht. Der Rest folgt in weiteren Kampagnen.
Die Stadt, vertreten durch die Rechtsanwaltskanzlei Baumann, hat Tennet mitgeteilt, die Untersuchungen nicht zu dulden. Betroffen sind Standorte in Ettmannsdorf und Gögglbach. Begründet wurde die Untersagung laut Pressesprecherin Maria Schuierer mit der aus städtischer Sicht rechtsfehlerhaften Planung. Die Stadt fordert eine Bündelung mit dem Süd-Ost-Link und eine Erdverkabelung des OBR, zumindest an der Engstelle in Ettmannsdorf. Dort wurde am Mittwoch gebohrt.
Vor Ort demonstrierten Walter Ostheim und Johannes Suttner von der Bürgerinitiative im Naabtal ihren Widerstand gegen die Tennet-Pläne. Dem Netzbetreiber sei nicht vorzuwerfen, dass aktuell keine Erdverkabelung möglich ist - das ist eine Frage, die die Politik lösen müsse. Die Kritik der BI richtet sich dagegen, dass die Trasse des OBR zu nahe an die Wohnbebauung heranrücke. Die Vorgaben des Landesentwicklungsplans, nämlich 400 Meter Abstand, "werden hier deutlichst unterschritten", sagte Ostheim.
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