Das Amtsgericht in Schwandorf hat eine lange Geschichte. Dort wurden früher auch schon einmal Kurzzeithäftlinge eingesperrt, herrschte später fast rund um die Uhr Prozessbetrieb, als Tausende sogenannter WAA-Verfahren in den 1980er Jahren vor die Richter kamen. Damals ließ die bayerische Staatsregierung eigens einen im nördlichen Grundstücksbereich angesiedelten Fertigbau mit mehreren kleinen Sitzungssälen errichten.
All das ist längst vorbei und Geschichte. Als Tatsache aber gilt: Auf dem umfriedeten Gelände ist Platz für bauliche Veränderungen vorhanden. Sie wären, wie Amtsgerichtsdirektorin Petra Froschauer jetzt bei einem Besuch des Nürnberger Oberlandesgerichtspräsidenten Thomas Dickert schilderte, dringend notwendig. Vorrangig erschien ihr dabei ein zusätzlicher und in seinen Dimensionen großer Sitzungssaal.
OLG-Präsident Dickert kannte die Sorgen um ein erweitertes Platzangebot. Bei seinem Besuch stellte er außerdem fest, dass der mehrstufige Zugang zum Amtsgericht längst nicht mehr zeitgemäß ist, man also diesen Bereich verlegen müsste. "Wir sind in der Findungsphase", ließ Dickert anklingen und beschrieb damit, dass es Anfangsgedanken zu Umgestaltungsmaßnahmen gibt. Das allerdings, so schränkte er ein, nehme Zeit in Anspruch, müsse im Kontakt mit dem Staatlichen Bauamt geschehen.
Beim Amtsgericht ist man unterdessen nicht untätig gewesen. Es gebe planende Erhebungen, informierte Direktorin Froschauer den Präsidenten und verdeutlichte ihm, dass man einiges in die Wege geleitet habe. Danach wurde der OLG-Präsident von weiteren zukunftsorientierten Maßnahmen in Kenntnis gesetzt, die sich beim Amtsgericht vollziehen.
Erst jüngst wurden alle Telefone auf die Ebene "Voice over IP" umgestellt und seit März ist die Behörde in die zweite Stufe des elektronischen Rechtsverkehrs eingebunden. Ende Juni wird das AG Schwandorf Pilotgericht für das neue Justizverwaltungsportal sein.

















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