Schwandorf
16.03.2020 - 19:04 Uhr

Schwandorfer Kreistag splittert sich weiter auf

Was 2014 begonnen hat, setzt sich 2020 wohl fort. Der Kreistag zersplittert weiter. Die Volksparteien verlieren, die Kleinen legen zu. Dies ist aus dem Zwischenergebnis nach der Auswertung von 28 der 33 Kommunen zu schließen.

Die Auszählungen sind noch nicht abgeschlossen. Deswegen wird es das Kreistagswahlergebnis erst heute geben. Bild: Hirsch
Die Auszählungen sind noch nicht abgeschlossen. Deswegen wird es das Kreistagswahlergebnis erst heute geben.

Die Wahlergebnisse zum Kreistag laufen am Montag zunächst zügig in der Zentrale im Landratsamt ein. Doch ab 14.32 Uhr stockt es. Zu diesem Zeitpunkt sind 222 von 296 Stimmbezirken ausgezählt. Fast zwei Stunden lang tut sich nichts mehr. Erst um 16.24 Uhr bewegt sich wieder etwas. Die Stadt Teublitz meldet ihr Ergebnis. Es fehlen noch die Große Kreisstadt Schwandorf, die Städte Nabburg und Schönsee sowie die Gemeinden Altendorf und Guteneck.

Schwandorf zählt am Montag fertig aus. Doch, wie Pressesprecherin Maria Schuierer auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien mitteilt, wird das komplette Ergebnis erst heute bekannt gegeben werden. Um 16.53 Uhr macht die Kreisstadt mehrere Stimmbezirke öffentlich. Die noch fehlenden Voten der Kommunen haben Potenzial, die Sitzverteilung durcheinander zu wirbeln.

"Es kann sich noch sehr, sehr viel tun", wagt der Sprecher des Landratsamtes Hans Prechtl am späten Montagnachmittag keine Prognosen, weil die Kreisstadt nicht komplett sei oder auch Nabburg. "Da ist es zu früh, eine verlässliche Größe abzugeben. Die Leute wählen über die Listen hinweg regional." Elf Parteien und Gruppierungen stellen sich heuer dem Wähler. 2014 sind es acht. Und die Bürger nutzen rege die Möglichkeiten, die ihnen das Kommunalwahlrecht bietet.

Nach dem Stand von Montag 16.53 Uhr wäre jede der elf Listen im Kreistag vertreten. Bisher sind es sieben sowie zwei parteilose Kreisräte. Die Bürgerliste Nittenau-Bruck-Bodenwöhr ging in der CSU auf. Stärkste Kraft bliebe demnach die CSU mit 37,7 Prozent. Doch sie büßt über drei Prozent der Stimmen und zwei Sitze ein. Die SPD lässt Federn und müsste ein Minus von 8,8 Prozent und sechs Sitzen verkraften. Die AfD kommt aus dem Stand auf 5,6 Prozent. Das wären umgerechnet drei Kreisräte. Auch die neu gegründete CWG wäre mit zwei Sitzen im neuen Kreistag vertreten. Die Freien Wähler und die Grünen legen nach der bisherigen Auswertung zu. Die Freien Wähler gewinnen ein Mandat hinzu, die Grünen zwei. Die Stimmenzahl von 2014 kann nach dem Zwischenergebnis die ÖDP nicht halten. Sie bekommt 1,2 Prozent und einen Sitz weniger.

Für die Jungen Wähler bliebe es bei drei Sitzen. Nach dem Stand von gestern Abend könnten die FDP, die Linke und die Junge Union je einen Vertreter ins Kreisgremium entsenden. Bei der Wahl vor sechs Jahren siegten die Freien Wähler in Bruck. Die SPD gewinnt die Kreistagswahlen in Nittenau und Teublitz. Diese drei Kommunen fallen heuer auch an die CSU. Sie erreicht in Teublitz 37,6 Prozent, die SPD 28,8. In Nittenau steigert sich die CSU um über acht Punkte auf 29. Die Freien Wähler, die den neuen Bürgermeister stellen, gewinnen dort fast sechs Prozent hinzu und für die SPD geht es in der Stadt am Regen um zehn Prozent abwärts auf 16,7. Wahlsieger bei der Kreistagswahl in Bruck ist ebenfalls die CSU mit einem recht deutlichen Zugewinn von 14,2 Prozent auf 33,1.

Die Leute wählen über die Listen hinweg regional.

Hans Prechtl, Sprecher des Landratsamtes

 
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