2,35 Minuten ist der Video-Beitrag zur Aktion "Schwandorfer Range-Bälle" lang. Die Spielkugeln sind in den Stadtfarben gelb und schwarz gehalten. Es wird erklärt, warum die Übungsbälle mit dem Schwandorfer Stadtlogo ein Win-Win-Geschäft für alle Beteiligten sind, für den Golfclub, die Stadt und die Wirtschaft in der Kreisstadt. Von aktiver Wirtschaftspolitik und Sportförderung spricht in dem Beitrag OB Andreas Fellers Stellvertreterin Martina Englhardt-Kopf. Der Wirtschaftsförderer der Stadt Armin Rank, der bei den Übungsabschlägen auf dem Platz in Ödengrub (Stadt Neunburg vorm Wald) mit dabei ist, erklärt, wann und wo diese Form der Werbung entstanden ist. Es war bei der Jahreshauptversammlung des Golfclubs.
Doch die "Schwandorfer Range-Bälle" gefallen und überzeugen nicht jeden. "Als geschmacklos, jedenfalls aber als Ausdruck eines fehlenden Kompasses dafür, was sich gehört und was nicht", bezeichnet der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Franz Schindler gegenüber Oberpfalz-Medien die Sponsoring-Aktion an die "Ärmsten der Armen", den Golfclub. Für ihn erschließe sich nicht "welchen Effekt für die Wirtschaft in der Stadt Schwandorf es haben soll, wenn auf den Bällen, die im Gebiet der Stadt Neunburg verschossen werden, der Schriftzug der Stadt Schwandorf steht". Dritte Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller (Grüne), die beim Übungsgolfen nicht dabei war, findet es "keine so schlechte Idee. Ich sehe es als eine Form von Werbung". Und diese sei nachhaltiger als Flyer, weil die Bälle öfters genutzt würden, ähnlich wie andere Werbemittel, zum Beispiel Feuerzeuge. Genauso gut könnte man Fußbälle sponsern, "aber dann im Stadtgebiet von Schwandorf".
Roland Kittel, derzeit Pressesprecher der Stadt Schwandorf, führt interessante Mitspieler aus der Wirtschaft beim Golfclub und viele Urlaubsgäste im Oberpfälzer Seenland auf, die mit den Golfbällen in Berührung kämen, als Adressaten an. Wegen der Nachhaltigkeit sieht er in dieser Reklame "ein gut investiertes Geld, das zur Imageförderung beiträgt". Über Werbemaßnahmen ließe immer streiten, sagt er auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Marketing-technisch versuche die Stadt mit dem vorhandenen Werbeetat, immer wieder andere Wege zu gehen. Dies sei einer davon.
Die SPD will dieses Sponsoring dennoch im Stadtrat zur Sprache bringen, kündigt Franz Schindler an. "Uns geht es dabei nicht um den Betrag." Es gehe um Grundsätzliches.
Welchen Effekt für die Wirtschaft in der Stadt Schwandorf es haben soll, wenn auf den Bällen, die im Gebiet der Stadt Neunburg verschossen werden, der Schriftzug der Stadt Schwandorf steht, erschließe sich nicht.
Ich finde es keine so schlechte Idee. Ich sehe es als eine Form von Werbung
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