Biker Johann-Peter Ziegler kam in Jeans und BMW-Jacke an die Info-Stelle und musste sich von der Polizei mahnen lassen. „Bei einem Sturz bietet diese Hose nur geringen Schutz“, erklärte ihm Polizeihauptkommissar Thomas Ludwig. Der Leiter der Motorradkontrollgruppe Oberpfalz rät zu einem Sicherheits-Outfit.
Noch einmal lockte das schöne Herbstwetter die Zweiradfahrer am Wochenende auf die Straßen. Eine gute Gelegenheit für die Polizei zur Präventionsarbeit. „Die herbstliche Witterung hat ihre Tücken“, erklärte Susanne Lingl den Bikern, die am Samstag am Treffpunkt an der Nürnberger Straße in Schwandorf vorbeischauten. Die Polizeiobermeisterin bei der Inspektion Schwandorf wies auf die veränderten Sicht- und Straßenverhältnisse hin. 127 Motorradfahrer mussten im vergangenen Jahr bei Unfällen auf Bayerns Straße ihr Leben lassen, entnimmt die PI-Verkehrserzieherin der Statistik. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der tödlichen Unfälle mit Motorradfahrern um 24 Prozent gestiegen.
13 tödliche Unfälle
In der Oberpfalz registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 13 tödliche Motorradunfälle. In diesem Jahr waren es bislang zehn. Der Landkreis Schwandorf blieb 2020 davon verschont, hatte aber heuer einen tödlichen Unfall bei Neunburg vorm Wald zu beklagen. Polizeihauptkommissar Thomas Ludwig nennt die Hauptursachen für Motorradunfälle: Riskantes Überholen, zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol und Fahrfehler. Der Leiter der Motorradkontrollgruppe rät den Bikern zu festen Schuhen und einer wetterfesten Kleidung. Er selbst trägt Hose, Hemd und Jacke aus Gore-Tex-Material, das nicht nur bei Stürzen, sondern auch bei Wind und Wetter am besten schütze. Obermeisterin Susanne Lingl rät zusätzlich zu Reflektoren an der Kleidung, „die gerade bei schlechten Lichtverhältnissen wesentlich zur Sicherheit beitragen“.
Die Polizeibeamten empfehlen ferner alle zwei Jahre ein Sicherheitstraining. „Wie sitze ich richtig auf dem Motorrad?“ gehört für Thomas Ludwig zu den Grundfragen des Zweiradfahrens. Im Schonraum des Trainingsgeländes ließen sich Grenzsituationen ausloten, vorausschauendes Fahren üben und Sicherheitsbestimmungen ins Gedächtnis rufen. Zum nahenden Ende der Motorradsaison seien die Zweiradfahrer aufgrund von verschlechterten Sicht- und Witterungsverhältnissen sowie veränderten Straßenzuständen besonderen Gefahren ausgesetzt, machte Polizeihauptkommissar Thomas Ludwig deutlich. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken und die Motorradfahrer zu sensibilisieren, suchte die Polizei am Samstag das Gespräch mit den Bikern.
Kontrolle an der Kugel
Im Anschluss an die Infoveranstaltung startete die Polizei eine Aktion mit mobilen Einsatzkräften und einer stationären Kontrollstelle an der Staatsstraße 2145 bei Steinberg am See. Das schöne Wetter lockte zahlreiche Biker an die Holzkugel und das Seeufer. „Es war eine gelungene Aktion“, zog Polizeiobermeister Johannes Kleber eine positive Bilanz des präventiven Einsatzes. Zusammen mit seinen Kollegen hielt er 70 Motorradfahrer an und registrierte einige Verstöße. Bei vier Bikern stellten die Kontrolleure Mängel an der Fahrzeugausrüstung fest, zweimal war die Betriebserlaubnis erloschen, ein Biker war ohne Fahrerlaubnis unterwegs und einer hatte die Kennzeichen missbräuchlich angebracht.
„Die herbstliche Witterung hat ihre Tücken.“















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