Gras und Haschisch, zuletzt sogar Heroin und Kokain: Ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf hat bisher eine rasante Drogenkarriere hingelegt. Die beiden Drogenkäufe, wegen derer er am Donnerstag vor Jugendrichterin Petra Froschauer steht, sind nur die Spitze des Eisbergs.
Unumwunden gibt der junge Mann zu, was ihm Staatsanwalt Frank Gaßmann vorwirft: Im Herbst 2019 hat er von einem inzwischen verurteilten Dealer in der Kreisstadt bei zwei Gelegenheiten mehrere Gramm Haschisch und Kokain für den Eigenverbrauch gekauft. Von der Verfolgung von zehn weiteren Drogenkäufen habe die Staatsanwaltschaft vorläufig abgesehen, ergänzt Amtsgerichtsdirektorin Froschauer, "nur damit wir wissen, mit welchem Umfeld wir es hier zu tun haben." Über Chatnachrichten waren die Ermittler den Kunden des Dealers auf die Schliche gekommen.
Vier Vorstrafen
Den 19-Jährigen kennt die Amtsgerichtsdirektorin, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt. Zwei Drogendelikte stehen in seiner juristischen Vita, dazu zwei Diebstähle. Zuletzt stand er im Januar als Angeklagter vor Gericht, wegen eines Radl-Diebstahls musste er zwei Wochenend-Arreste absitzen und sollte 1000 Euro Geldauflage bezahlen. Erst 400 Euro sind bislang eingegangen, dann blieben die Raten aus. "Da blühen Ihnen bis zu 14 Tage Arrest", sagte Froschauer.
Seit der Verurteilung im Januar hat der 19-Jährige eine Drogentherapie begonnen und abgebrochen, Rückfälle gebaut. Und sich als Zeuge bei einem Verfahren nicht blicken lassen, was ihm auch noch ein Ordnungsgeld einbrachte.
Aber, immerhin: Die Caritas-Suchtambulanz hat ihm nochmal einen Therapieplatz besorgt. Die Bestätigung dafür legt der 19-Järhige dem Gericht auf den Tisch. "Ich will das unbedingt machen, ich will weg von den Drogen", beteuert der junge Mann. "Das hoffen wir auch", sagte Froschauer. Mitte Februar soll es losgehen.
Weitere Geldauflage
Da wollten sich Anklage und Gericht nicht in den Weg stellen. Zu den bereits 400 bezahlten muss der junge Mann nun zusätzlich 800 Euro in Raten abstottern. Außerdem muss er vier Tage Jugendarrest absitzen, dieses "Zuchtmittel" müsse sein, sagte Froschauer, und folgte damit dem Antrag des Staatsanwalts. "Ich hoffe, dass die Therapie hilft und wir uns hier nicht mehr sehen müssen", gab sie dem jungen Mann mit auf den Weg. Das Urteil wurde noch im Gerichtssaal rechtskräftig.















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