Jedes Jahr sammeln Kinder und Jugendliche um den Dreikönigstag am 6. Januar herum bei der Sternsinger-Aktion Geld für diejenigen, die es nicht so gut haben. Die Spenden gehen an ein vorher festgelegtes Hilfsprojekt, und meistens wandert für die fleißigen Sänger auch etwas Süßes in die Sammeltasche. Doch wie läuft das zu Coronazeiten? Noch dazu, wo der "harte Lockdown" bis mindestens 10. Januar gilt und damit genau in die Sternsinger-Hochphase fällt.
Pfarreien gehen eigene Wege
Um alle Corona-Vorschriften einzuhalten und trotzdem Spenden zu erzielen, gibt es verschiedene kreative Möglichkeiten der Pfarreien. Jede organisiert sich dabei selber und entscheidet, wie das Sternsingen gestaltet werden soll. In der Pfarreiengemeinschaft Schwarzenfeld-Stulln beispielsweise gehen die Kinder mit ihrer Mutter oder ihrem Vater alleine durch die Straßen und werfen je einen Spendenbrief und einen Aufkleber mit dem Dreikönigssegen für das Haus in jeden Briefkasten. So ist nur ein Haushalt gemeinsam unterwegs. Verkleidet sind die Ministranten dabei trotzdem, berichtet Pfarrer Heinrich Rosner. "So sehen die Leute: Ach, da sind Sternsinger unterwegs." Bargeld oder Süßigkeiten dürfen die Kinder nicht entgegennehmen.
Päckchen zum Segnen
Auch in der Pfarreiengemeinschaft Schönsee-Weiding gibt es das Komplett-Paket frei Haus geliefert. Die Ministranten gehen ebenso von Tür zu Tür, selbstverständlich alleine und nicht in Gruppen. Jeder beliefert seine eigene Straße und eine weitere, die vorher eingeteilt wurde, mit Dreikönigs-Säckchen, dazu eine Spendentüte.
In Oberviechtach, zusammen mit Wildeppenried und Pullenried, werden 2021 keine Sternsinger ausgesandt. Segens-Aufkleber, Weihrauch und Kreide zum selber Segnen liegen in der Kirche aus, erzählt Dekan Alfons Kaufmann. Ähnlich handhaben es auch die Pfarrei St. Jakob in Schwandorf und die Pfarrei Nabburg. Bei letzterer werden die sogenannten Dreikönigs-Päckchen zum Preis von 1,80 Euro im Gottesdienst, der am 5. Januar um 19 Uhr stattfindet, verkauft. Zum Wohle der Spendenaktion bleibt zu hoffen, dass sich auch ohne persönlichen Besuch der Sternsinger und Ständchen viele Menschen zum Spenden bewegen lassen. In Oberviechtach, Wildeppenried und Pullenried kamen 2020 nämlich rund 6376 Euro zusammen, in Nabburg erreichte man eine Rekordspendensumme von 13 613 Euro. Überregional laufen noch weitere Aktionen, wie zum Beispiel das Sternsingen per Videobotschaft, schreibt Clemens Neck, Pressesprecher des Bistums Regensburg, in einer Pressemitteilung. Die Botschaft kann online verschickt oder abgerufen werden.
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