Der Vorsitzende des IHK-Gremiums, Hubert Döpfer, sieht den Landkreis Schwandorf mit 55 000 Beschäftigten in 11 000 Betrieben und einer Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent gut aufgestellt. 2400 Unternehmen seien ins Handelsregister eingetragen. "Wir haben heute etwas zu feiern und nichts zu bejammern", sagte Hubert Döpfer in die Runde der Politiker, Unternehmer und Schulvertreter. Den Landkreis Schwandorf nannte der Gremiumsvorsitzende ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. Die breite Streuung der Branchen und der wachsende Tourismus sorgten für stabile Verhältnisse.
Der neu gewählte IHK-Präsident Michael Matt nutzte seinen Antrittsbesuch für ein Lob auf den Wirtschaftsstandort Schwandorf. Seit 1984 sei das Unternehmen Matt-Optik hier vertreten. Die Industrie- und Handelskammer nennt der Präsident "die Stimme der ostbayerischen Wirtschaft". Sorge bereite ihm der wachsende Protektionismus. Wer Strafzölle erhebe, dem schreibt Michael Matt ins Stammbuch: "Keiner kann dauerhaft auf Kosten anderer einen Vorteil ziehen". Der IHK-Präsident wünscht sich in Europa verlässliche Rahmenbedingungen. Nur wer die Potenziale der Digitalisierung nutze, Fachkräfte an sich binde und familienfreundliche Arbeitszeiten anbiete, werde auf dem Markt bestehen können, ist sich Michael Matt sicher.
Landrat Thomas Ebeling freute sich über "die sensationelle Entwicklung im Landkreis Schwandorf" und sieht im regen Austausch mit den Gremien ein Erfolgsrezept. Oberbürgermeister Andreas Feller erkennt in der IHK einen verlässlichen Partner und Impulsgeber für die Unternehmen. Professor Dr. Markus Lemberger von der Hochschule Deggendorf moderierte die Podiumsdiskussion zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Martina Stahl-Förster von der Stahl GmbH in Wackersdorf sieht in der Bindung von Fachkräften die größte Herausforderung. Ihr Unternehmen biete dem Personal Aus- und Fortbildung an und versuche, die Arbeitsverträge der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zu optimieren.
Für Markus Block von der EMZ-Hanauer GmbH gehe es darum, auf den demografischen Wandel zu reagieren und die älteren Kollegen arbeitsfähig zu halten. Die Automatisierung schreite voran und bringe Bewegung in den Arbeitsmarkt. Für Herbert Zweck von der Fluorchemie GmbH in Stulln hält die Mobilität mit der technischen Entwicklung nicht mit. Der Gütertransport hinke hinter den Produktionstechniken hinterher. ZMS-Verbandsdirektor Thomas Knoll sieht in der "sicheren und sauberen Abfallentsorgung" eine gewaltige Herausforderung. "Im Juli stand das System auf der Kippe", schilderte der Abfallexperte die dramatische Situation.
Michael Schickram vom gleichnamigen IT-Unternehmen macht die rasante Entwicklung in seiner Branche Sorge. Selbst er könne mit dieser Geschwindigkeit kauf noch mithalten. Auch für IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes "dreht sich die Welt zu schnell". Das mache die Beratung so schwierig. Er fordert ein Zuwanderungsgesetz zu Behebung des Fachkräftemangels. Die Big-Band des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach unter der Leitung von Andreas Lehmann erhielt viel Beifall für ihre schwungvollen Musikbeiträge.
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