Es gibt aus anderen Regionen des Landes Berichte, in denen Impfzentren beklagen, dass Leute die Zweitimpfung ignorieren. Es wird vermutet, dass sie einen Termin beim Hausarzt bekommen haben und im Zentrum nicht absagen.
Ist dieses Phänomen auch im Landkreis Schwandorf zu beobachten? Welche Folgen könnte es haben, wenn die Terminplanung durcheinander kommt? Und was wird aus dem übrig gebliebenen Impfstoff? Werden daraus "schnelle" Termine für die Erstimpfung? Hans Prechtl, der Pressesprecher des Schwandorfer Landratsamts, gibt erst einmal Entwarnung. "Das geschilderte Problem gab es im Impfzentrum des Landkreises Schwandorf bislang nicht," betont er. Wer einen Termin zur Zweitimpfung habe, erscheine auch - es sei denn, er müsse den Termin aus wichtigen Gründen verschieben, etwa wegen Krankheit oder einem Krankenhausaufenthalt. "Da wir bis vor kurzem für einige Wochen ausschließlich Zweitimpfungen verabreichen konnten und dieses Problem nicht aufgetreten ist, scheint es sich hier um ein Randphänomen zu handeln," so Prechtl.
Darüber hinaus würden die Hausärzte seines Wissens nach keine Zweitimpfung an Personen verabreichen, denen sie die Erstimpfung nicht gegeben haben. "Die einzige Ausnahme betrifft die Zweitimpfung mit Astrazeneca, da das Impfzentrum bekanntlich kein Astrazeneca mehr verabreichen darf. Wer also bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca im Impfzentrum bekommen hat und auch die Zweitimpfung mit diesem Wirkstoff möchte, muss sich diese über einen Hausarzt besorgen."
"Wie wir mit kurzfristig frei gewordenen Impfdosen umgehen, haben wir bereits in mehreren Pressemeldungen kommuniziert," betont Prechtl. Darin steht, dass im Impfzentrum die logistische Planung so sei, dass nichts verworfen werde: "Sollte jedoch kurzfristig jemand absagen, wird entweder über das Registrierungsportal BayIMCO ein weiterer Termin freigegeben oder es wird kurzfristig an verfügbare Rettungskräfte wie THW, Rettungsschwimmer, Feuerwehr und andere verimpft." Aber generell sei die logistische Planung so ausgerichtet, dass keine Impfdosen frei werden. "Den Ausnahmefall stellen eben die bereits angesprochenen kurzfristig abgesagten Termine dar, welche aber wirklich nicht die Regel sind." In aller Regel würden sodann noch kurzerhand neue priorisierte Personen über das BayIMCO-System eingeladen. Eine "Restbörse" im klassischen Sinn gebe es deshalb nicht.
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