Schwandorf
04.11.2020 - 14:44 Uhr

Vermeintliche Schusswaffe entpuppt sich als harmlos

Es war ein Streit zwischen zwei flüchtig Bekannten, doch dann drohte einer der Männer aus Schwandorf die Familie des anderen umzubringen und präsentierte vermeintlich seine Waffe. Die stellte sich schließlich als etwas ganz anderes heraus.

Erst stritten zwei Männer in Schwandorf nur, doch dann stieß einer der beiden Morddrohungen aus. Symbolbild: Friso Gentsch/dpa
Erst stritten zwei Männer in Schwandorf nur, doch dann stieß einer der beiden Morddrohungen aus.

Wiener Verhältnisse in Schwandorf? Einen Tag nach dem Anschlag in der österreichischen Hauptstadt bewegt sich angeblich ein Bewaffneter durch Teile der Schwandorfer Innenstadt, vor allem im Lindenviertel südlich der Adenauerbrücke. Eine besorgte WhattsApp-Sprachnachricht erreicht Dienstagabend viele Empfänger, auf Facebook schwirren danach die Gerüchte. Mittwochfrüh gibt die Polizei schließlich Entwarnung.

Das Geschehen, an dem sich zeitweilig zehn Polizeifahrzeuge beteiligten, nahm am Dienstag gegen 17.30 Uhr in der Lindenstraße seinen Lauf. Dort kam es zu einer verbalen Schlagabtausch zwischen zwei Männern in den Zwanzigern – einem Anwohner und einem ihm flüchtig bekannten Passanten. Im Laufe des Streits äußerte der Passant plötzlich, dass er den 25-jährigen Anwohner und seine Familie umbringen werde. Er betonte überdies, dass er eine Pistole habe. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, lüftete er seine Jacke. Dabei wurde sichtbar, dass ein schwarzer Gegenstand in seinem Hosenbund steckte.

Der bedrohte 25-Jährige war sich zu diesem Zeitpunkt sicher, dass es sich tatsächlich um eine Schusswaffe handeln musste. Der Passant sei dann einfach weiter seines Weges gegangen.

Die verständigte Polizei leitete sofort eine Fahndung mit starken Kräften nach der bewaffneten Person ein. Nachdem der 25-Jährige den Passanten flüchtig kannte, konnte er auch dessen Wohnadresse nennen. Bei dem vermeintlichen Täter handelte es sich demnach um einen 28-Jährigen.

Die polizeilichen Maßnahmen konzentrierten sich in der Folge auch auf ein Haus an der Wackersdorfer Straße. Schließlich konnte der 28-Jährige aber nicht in seiner Wohnung, sondern in der Wackersdorfer Straße auf Höhe des Jobcenters widerstandslos vorläufig festgenommen werden.

Wie sich herausstellte, hatte der 28-Jährige keine Waffe, sondern eine schwarze Lautsprecherbox an seinem Hosenbund befestigt. Auch die weitere Durchsuchung seiner Person und seiner Wohnung brachten keine gefährlichen Gegenstände oder gar Schusswaffen zutage. Gegen den 28-Jährigen wurde ein Verfahren wegen Bedrohung eröffnet. Im Internet klang die Aufregung erst mit der Veröffentlichung der polizeilichen Erkenntnisse im Laufe des Mittwochs langsam wieder ab.

Wernberg-Köblitz15.03.2020
 
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