Der Text auf der Rückseite geht jetzt noch unter die Haut. Das Stadtarchiv hält mit diesem Dokument die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg wach. Der Fronberger, geboren am 12. Oktober 1880, war als Soldat an Weihnachten 1915 an der Front bei Saint Mihiel. Die Stadt im Nordosten Frankreichs lag unmittelbar an der Frontlinie. Über Jahre hinweg bestand dort ein heftig umkämpfter deutscher Frontvorsprung. Mit Kameraden schmückte Jobst einen Weihnachtsbaum. Er wollte eine Nachricht in die Heimat schicken und vermerkte auf der Rückseite: „Liebe Mutter! Ich sende Dir ein Andenken von unserem Weihnachtsfest. Wir kommen jetzt fort und wissen nicht wohin. Es sind schlechte Aussichten. Leb wohl auf Wiedersehen. Grüße von deinem Sohn Johann.“ Die Karte wurde nicht abgeschickt, aber aufbewahrt. Johann Jobst hatte Glück, überlebte den Krieg, kehrte in die Heimat zurück. Er war 50 Jahre im Eisenwerk Fronberg beschäftigt und starb mit 93 Jahren.
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