Zwei Räder stehen weiter still

Schwandorf
22.03.2019 - 14:19 Uhr

Die Fernwämeversorgung sei ein Erfolgsmodell, das ist sich der Werkausschuss einig. Für ein Wahrzeichen der Stadt, das in die Zuständigkeit der des Gremiums fällt, gilt das nicht. Noch für Jahre.

Der Wasserräder werden sich so schnell nicht drehen. Ein Genehmigungsverfahren kann Jahre dauern.

Drei Sparten hat die "Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung", die beiden namensgebenden und die Abteilung "Erzeugung elektrischer Energie". Letztere betrifft bislang ausschließlich die beiden seit Jahren stillstehenden Wasserräder. Sie rotten vor sich hin, zumindet ein paar vermoderte Schaufeln "im Sichtbereich" sollen ausgebessert werden. Das erläuterte Werkleiter Walter Zurek am Mittwoch dem Ausschuss. Im Vermögensplan sind für Pläne und Gutachten 50000 Euro angesetzt. Sie sind Voraussetzung für einen Genehmigungsantrag für Wehr und Räder. Der soll im ersten Halbjahr 2019 abgegeben werden. "Die Bearbeitungszeit für den eingereichten Antrag wird zwei Jahre dauern", sagte Zurek, "vielleicht auch fünf."

"Hab' ich das richtig verstanden," fragte Alfred Braun (SPD) nach. "Leider Gottes geht's nicht schneller", antwortete Oberbürgermeister Andreas Feller. Neben der Unteren Wasserrechtsbehörde seien diverse Fachbehörden eingebunden. Bedeutet: Am Übergang von der Naabuferstraße zum Hubmannwöhrl wird noch über Jahre Stillstand herrschen.

Die Wasserversorgung wird in diesem Jahr rund 4,5 Millionen Euro investieren. Um das stemmen zu können, ist ein Kredit von gut 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Davon sollen in diesem Jahr aber nur etwa 1,5 Millionen aufgenommen werden, 2 Millionen Euro stehen als Verpflichtungsermächtigung für das kommende Jahr im Plan. Der Grund: Die Trinkwasserausbereitungsanlage Klardorf steht schon dieses Jahr komplett im Vermögensplan, wird aber über zwei Jahre gestreckt. Für neue Leitungen sind knapp 600000 Euro vorgesehen. Aus dem laufenden Betrieb erwartet die Trinkwassersparte bei Einnahmen von 3,2 Millionen Euro einen Gewinn von 48000 Euro, kalkuliert wird mit einem Wasserverbrauch von 1,63 Millionen Kubikmetern. Für das vergangene Jahr dürfte sich der Gewinn bei etwa 200000 Euro einpendeln.

Das erwartete Ergebnis 2019 nannte Hans Hottner (CSU) "mäßig", hohe Kredittilgungen von über einer Million Euro verhageln die Bilanz. Andererseits seien die geplanten Investitionen für die kommenden Jahre erfreulich. Alfred Braun (SPD) nannte die Planung "vorsichtig". "Die Mittel werden sorgsam eingesetzt", sagte Oberbürgermeister Andreas Feller.

Die Erträge der Fernwärmeversorgung lagen im angelaufenen Jahr bei gut 3 Millionen Euro, der Jahresgewinn dürfte bei 289000 Euro und damit etwas über dem Plan liegen, erläuterte Zurek. Im laufenden Jahr rechnet die Fernwärmeversorgung mit einem Überschuss von knapp 280000 Euro. Rund 2,2 Millionen Euro sollen investiert werden, darunter für zusätzliche Leitungen etwa zur Erschließung der Gewerbe- und Industriegebiete an der Bellstraße. Mit laufenden und geplanten Anschlussarbeiten seien die Mitarbeiter der Fernwärme schon jetzt bis Ende des Jahres eingedeckt. Der Werkausschuss billigte die Zahlenwerke einhellig und empfahl sie damit dem Stadtrat zum Beschluss.

Fernwärmepreis steigt:

Index als Grundlage

Die Kunden der Schwandorfer Fernwärme müssen ab 1. April mehr bezahlen. Je Megawattstunde steigt der Preis um 71 Cent netto auf dann 49,05 Euro. Für einen Kleinanschließer (Wohnhaus) bedeutet das einen Anstieg um etwa 25 Euro im Jahr. Das entspricht einem Anstieg von 1,85 Prozent. Um diesen Wert steigt auch der Preis, den die SWFS ans Müllkraftwerk für die Wärmeenergie bezahlen muss.

Ebenfalls teurer wird die Herstellung eines Fernwärmeanschlusses. Er kostete bisher bei 5 Metern Anschlussleitung seit dem Jahr 2011 konstant rund 1087 Euro. Ab 1.April werden 1469 Euro fällig. Diese auf den Anschließer umgelegten Preise entsprechen etwa einem Drittel des tatsächlichen Aufwands, den Rest trägt die SWFS. Der Ausschuss billigte beide Erhöhungen.

Schwandorf21.03.2019

Geschichte der Wasserräder

 
 

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