Die Schwandorfer Dokumentarfilmtage Zwickl erfinden sich wieder einmal neu und gehen auf Reisen. Sieben Spielorte umfasst die "Roadshow", in der Oberpfalz und in Tschechien. Der Startschuss fällt am 1. Oktober – und bietet eine Überraschung.
Denn die Eröffnung wird an einem Ort stattfinden, der beim Zwickl Tradition hat, und der besonders bei Schwandorfern Erinnerungen weckt: Im ehemaligen "Metropol"-Kino an der Schwandorfer Schwaigerstraße, das Familie Heinz zuletzt als Blumenladen nutzte. Das Kino von Frederik Hohrath zieht kurz hier ein, weil in seinem "Lichtwerk" Säle und Foyer renoviert werden, um sich dem Festivalpublikum Ende Oktober in neuem Glanz zu präsentieren. Die Eröffnung wird live auf Youtube übertragen, der Eröffnungsfilm wird gestreamt.
Für alle Fälle gerüstet
Die Pandemie hat das Festival ausgebremst, das im vergangenen Herbst stattfinden sollte. Bisher fährt das Team um Initiatorin Anne Schleicher noch zweigleisig, hält die Möglichkeit für ein reines Online-Festival noch offen – je nach Entwicklung der Corona-Regelungen. Aber: Alles setzt auf ein Fest mit Zuschauern, mit interessanten Gästen vor der Leinwand bei Live-Kinogesprächen. Anne Schleicher wird moderieren, dazu Kerstin Scherl, die ebenso seit Jahren zum Zwickl-Team gehört wie Sophia Hutzler. Mit Simon Hauck hat Schleicher noch einen absoluten Profi an Bord geholt: Der Journalist und Dozent ist nicht nur renommierter Filmkritiker für Fernsehsender, sondern auch Mitarbeiter des DOK-Fests München, des wohl bedeutendsten Dokumentarfilmfestivals in Deutschland. Mit dem dem DOK-Fest pflegt das Zwickl eine Partnerschaft.
„Viele erleben wegen der Pandemie gerade ihre Heimat neu“, sagte Schleicher am Donnerstag, als sie zusammen mit ihrem Team das Motto der Dokumentarfilmtage vorstellte. "Wegen des Klimawandels wird das Thema Reisen neu diskutiert." Und das Zwickl ist selbst unterwegs. "Heimat und Reisen" heißt deshalb in diesem Jahr der Schwerpunkt. "Elf lange Filme und auch Kurzfilmprogramme", so Schleicher, werden das Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten. Insgesamt werden beim Zwickl 43 Filme und Kurzfilmprogramme zu sehen sein – wie immer für zwei Euro Eintritt, denn vom "Zwickl" hat das Dokumentarfilmfest schließlich seinen Namen.
"Zett" wird vergeben
Das Zwickl wird sechs weitere Themenblöcke bieten, darunter eine Werkschau der Filmemacherinnen "Böller und Brot" aus Baden-Württemberg. Das Filmprogramm wird noch nicht verraten. Auch nicht, wer den Bayerischen Dokumentarfilmpreis "Zett" gewonnen hat, den das Zwickl vergibt. Die fünf nominierten Filme gehören natürlich zum Programm.
Neben der Stadt Schwandorf unterstützen fünf weitere lokale Veranstalter das Filmfestival, von der Stadt Regensburg über den Amberger Kulturverein bis hin zum Centrum Bavaria Bohemia (Cebb) Schönsee. Der Landkreis Schwandorf und das Heimatministerium helfen ebenfalls finanziell. Medienpartner der Dokumentarfilmtage sind in diesem Jahr die Oberpfalz-Medien.
"Wir sind schon ein bisschen stolz, dass das Zwickl die Oberpfalz und Tschechien erobert", sagte Schwandorfs dritte Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller, "das Zwickl ist sicher ein Highlight im Schwandorfer Kulturleben". Nicht nur da, das können die Gäste in allen Spielorten erleben.
Dokumentarfilmtage: Die Termine
- 1. Oktober: Eröffnung im Schwandorfer "Metropol" mit Live-Übertragung auf "Youtube".
- 2. Oktober: Schönsee, Cebb.
- 3. Oktober: Bad Kötzting, Bahnhof.
- 8. bis 10. Oktober: Kinocenter Nittenau.
- 15. bis 17. Oktober: Regensburg, Kinos im Andreasstadel.
- 22. bis 24. Oktober: Amberg, Ring-Theater.
- 27. bis 31. Oktober: Schwandorf, Lichtwerk Kino.
„Viele erleben wegen der Pandemie gerade ihre Heimat neu.“
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