Schwarzenfeld
30.11.2022 - 09:24 Uhr

CSU will Fischotter-Bestand regulieren

Für manche mag es ein possierliches Tier sein. Die Teichwirte dagegen haben den Fischotter nicht so gern. Die CSU-Landtagsfraktion will seiner Ausbreitung Einhalt gebieten. Das wurde bei einem Besuch in Schwarzenfeld deutlich.

Eine Delegation der CSU-Landtagsfraktion mit dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer und dem Schwandorfer Stimmkreisabgeordneten Alexander Flierl an der Spitze informierte sich am Montag am Fischzuchtbetrieb Schießl in Asbach (Markt Schwarzenfeld) über die aktuelle Situation bezüglich des Fischotters. Die Betreiber Hans und Johannes Schießl fuhren mit den Abgeordneten den Fischlehrpfad zwischen Asbach und Holzhaus entlang und schilderten ihnen vor Ort ihre Sorgen. Mit ihrer Forderung nach einer Entnahmemöglichkeit rannten sie bei den CSU-Politikern offene Türen ein.

„Die Teichwirtschaft hat eine lange Tradition und ist zu einem Kulturgut geworden, das erhalten werden muss“, betonte Fraktionsvorsitzender Thomas Kreuzer. Der Fischotter soll überall dort entnommen werden können, wo er im Bestand nicht gefährdet sei, aber überhandnehme. „Wir wollen den Fischotter nicht ausrotten, sondern seinen Bestand in einem vertretbaren Maß regulieren“, gab der CSU-Fraktionssprecher zu verstehen.

Dieses Ziel verfolgt auch Stimmkreisabgeordneter Alexander Flierl, der das Treffen am Fischerhof in Asbach organisiert hatte. Den Teichwirten Entschädigungen zu zahlen und ihnen beim Zaunbau finanziell unter die Arme zu greifen, könnten nur flankierende Maßnahmen, aber nicht die Lösung des Problems sein, so der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Jagdverbandes.

Handeln, „bevor es zu spät ist“

Die CSU-Fraktion will beim Pilotprojekt zur Entnahme des Fischotters einen erneuten Versuch starten und den klagenden Naturschutzbehörden den Wind aus den Segeln nehmen. Dies ist ganz im Sinne von Christian Bartmann und Franz Kühn. Die Vertreter der Oberpfälzer Teichgenossenschaft fordern ein rasches Handeln, „bevor es zu spät ist“. Der Fischereifachberater des Bezirks Oberpfalz, Thomas Ring, wies auf die Bedeutung der vielen kleinen Teiche in der Landschaft zur Regulierung des Wasserhaushalts und des Grundwassers hin.

In einem Pilotprojekt war die Entnahme von je zwei Fischottern in den Landkreisen Schwandorf, Tirschenreuth und Cham angedacht. Naturschutzverbände klagten dagegen und bekamen Recht. Nun will die CSU-Fraktion im Landtag einen erneuten Versuch starten, denn die Abgeordneten sind sich einig: „So kann es nicht mehr weitergehen“.

Enorme Schäden

Teichwirt Hans Schießl schilderte den Politikern die „enormen Schäden in seinen 60 Hektar großen Teichflächen“, die vom Staat nur zur Hälfte ersetzt würden. Der Otter töte nicht nur die Fische, sondern vertreibe auch die Teichhühner, Enten, Wasserrallen, Frösche und Amphibien und zerstöre damit die Lebensgemeinschaft. Die Teiche einzuzäunen, hält Hans Schießl für unwirtschaftlich, denn ein Hektar Einzäunung koste 40.000 Euro.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.