Schwarzenfeld
22.11.2019 - 13:45 Uhr

Großprojekt kleine Naabbrücke

Wenn die kleine Naabbrücke saniert wird, muss sie über Wochen komplett gesperrt werden. Nicht nur auf die Schwarzenfelder kommen dann enorme Umwege zu. „18 Kilometer vom Zentrum nach Traunricht“, hat Peter Neumeier ausgerechnet.

Eine Brücke wie die kleine Naabbrücke neu zu bauen ist ein Mammutvorhaben, das eine Menge Planungen, viel Zeit und viel Geld in Anspruch nimmt. Auch der Ost-West-Verkehr durch den Ort wird beeinträchtigt - durch lange Halb- und Vollsperrungen, die weite Umwege nötig machen werden. Bild: Thomas Dobler
Eine Brücke wie die kleine Naabbrücke neu zu bauen ist ein Mammutvorhaben, das eine Menge Planungen, viel Zeit und viel Geld in Anspruch nimmt. Auch der Ost-West-Verkehr durch den Ort wird beeinträchtigt - durch lange Halb- und Vollsperrungen, die weite Umwege nötig machen werden.

Abteilungsleiter Hannes Neudam vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach informierte die Mitglieder des Marktrats am Mittwoch über das geplante Großprojekt - das aber noch am Anfang der Planung steht. Denn bis alle Genehmigungen im Planfeststellungsverfahren durch sind, wird vermutlich noch ein Jahr vergehen.

Dass sich die Brücke gerichtet gehört, ist für den Fachbeamten, die Marktverwaltung und die Räte keine Frage. Schon lange hofft man im Schwarzenfelder Rathaus, dass es ernst wird mit dem Vorhaben. Auch, weil man im Zuge der Sanierung den Radweg herein in den Ort verlängern kann.

Neudam führte eingangs noch einmal Gründe an, die für die Erneuerung der Brücke sprechen, die bereits seit 63 Jahren für den Verkehr genutzt wird. Dass sich in dieser langen Zeit Bauwerkschäden ergeben haben, liegt fast schon auf der Hand. Bei Untersuchungen wurde unter anderem eine stellenweise Durchfeuchtung des Überbaus festgestellt, es gibt Risse, Hohlstellen und Abplatzungen, Rollenlager sind verrostet, Kappen und Fahrbahn beschädigt, das Geländer korrodiert und dessen Höhe zu gering. Dass die Brücke gleich einstürzt sei nicht zu befürchten, beruhigte der Fachmann, aber neu gemacht werden muss sie schon.

Die Arbeiten werden so erfolgen, dass man zunächst ein paar Meter neben der bisherigen Brücke eine provisorische Brücke baut. Gleichzeitig werden die Stützwände zwischen der großen und der kleinen Naabbrücke angepasst, denn die kleine Naabbrücke wird nach dem Ende der Arbeiten breiter sein als bislang. Während der Arbeiten an den Stützwänden wird die kleine Naabbrücke halbseitig gesperrt. Wer in den Ort herein will, kommt durch, wer Richtung Autobahn hinaus will, nicht. Er muss eine Umleitung über Schwandorf fahren.

Wenn dann die provisorische Brücke fertig ist, wird der Verkehr drauf geleitet, er kann also wieder in beiden Richtungen ungehindert fließen.

Zwischenzeitlich wird der obere Teil (Oberbau, Platte) der kleinen Naabbrücke abgerissen, Unterbau und Fundament werden saniert. Danach kommt der interessanteste Teil: Die komplette Platte der provisorischen Brücke wird verschoben und bildet danach die neue Fahrbahn für die sanierte kleine Naabbrücke. Für diese und die nötigen Folgearbeiten muss die kleine Naabbrücke sechs bis acht Wochen voll gesperrt werden. Der Verkehr in beide Richtungen wird großräumig umgeleitet.

Interessant ist bei dem Vorhaben, dass auch der Geh- und Radweg weitergeführt wird. Er endet in Richtung Zentrum bislang am Ende der großen Naabbrücke. Künftig wird auch die kleine Naabbrücke eine Radfahrerspur besitzen. Umgebaut wird deswegen auch die Kreuzung Hauptstraße/Morgenlandstraße.

Bei der Diskussion nach Neudams Vortrag ging es hauptsächlich um die lange Vollsperrung und die dadurch nötigen Umleitungen. Dass man keine Behelfsbrücke bauen kann, machte Neudam schnell klar, auch wegen des Schwerverkehrs und des Wohngebiets (Schlossstraße), durch das die Fahrzeuge quälen müssten.

Dass ortskundige Anwohner Schleichwege nutzen werden, stand allen vor Augen. „Aber um nach Traunricht zu kommen, geht es auch für Ortskundige nicht unter neun Kilometer Umleitungsstrecke; die anderen müssen 18 Kilometer fahren“, sagte Peter Neumeier (ÜPW). Das sei weit, eigentlich zu weit, monierten auch andere Markträte. Für Fußgänger und Radfahrer werde es allerdings bessere Lösungen geben, da sie den Schlosspark und einen dortigen Flussübergang nutzen können.

Am Ende gaben die Räte dem Brückenbauer einige wichtige Hinweise mit auf den Weg und nahmen ansonsten die vorgestellten Planungen zur Kenntnis. Die Kosten für das Großvorhaben belaufen sich voraussichtlich auf über drei Millionen Euro. Ein kleiner Teil davon bleibt am Markt Schwarzenfeld hängen.

Hannes Neukam vom Staatlichen Bauamt und Bürgermeister Manfred Rodde (von links) stellten dem Marktrat die Planungen zur Brückensanierung vor. Diskussionen gab es zum Thema Umleitung des Verkehrs. Bild: Thomas Dobler
Hannes Neukam vom Staatlichen Bauamt und Bürgermeister Manfred Rodde (von links) stellten dem Marktrat die Planungen zur Brückensanierung vor. Diskussionen gab es zum Thema Umleitung des Verkehrs.
 
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