Schwarzenfeld
08.06.2018 - 16:24 Uhr

Sammelleidenschaft in Rot

Rot ist nicht nur politisch die Farbe seiner Wahl. Dem SPD-Marktrat Günter Karl haben es auch andere Rote angetan - die Feuerwehrler nämlich. Er ist selbst einer. Einer mit einer ganz besonderen Leidenschaft.

Eine beachtliche Sammlung an Modellfahrzeugen aus dem Feuerwehrbereich hat Günter Karl in den letzten Jahren zusammengetragen. Thomas Dobler
Eine beachtliche Sammlung an Modellfahrzeugen aus dem Feuerwehrbereich hat Günter Karl in den letzten Jahren zusammengetragen.

(td) Vor 30 Jahren war es so ein Vater-Sohn-Ding, als Günter Karl zusammen mit seinem damals zehnjährigen Filius Carsten aus Bausätzen der Firma Preiser kleine Feuerwehrauto-Modelle basteltet. Die hatten den Maßstab 1:87 "und passten gut zu meiner Eisenbahn". 150 bis 200 Stück hat Günter Karl davon noch zu Hause, eingepackt in Schachteln, im Keller verstaut.

Die Liebe zu den 1:87ern erkaltete langsam, als das Bastelduo keine neuen Vorlagen mehr fand. So wandte sich Günter Karl den größeren, aber auch teueren Modellen zu, wie sie beispielsweise die Firma Schuco anbot und -bietet.

Der 60-jährige Karl ist kein Träumer, der gerne Feuerwehrmann wäre, und das über die Modellauto-Sammlung kompensiert. Ganz im Gegenteil. Er stammt nicht nur aus einer Familie voller Feuerwehrkommandanten, er ist selbst bei der Wehr aktiv. "500 Ehrenamtsstunden im Jahr kommen da schon zusammen", überschlägt der amtierende Gerätewart der FFW Schwarzenfeld im Kopf. Und schließlich hat auch Sohn Carsten diese Richtung eingeschlagen, sogar beruflich. Er ist zwischenzeitlich 40 Jahre alt und Berufsfeuerwehrmann in Oberbayern geworden.

Vitrinen im Lehrsaal

Karl selbst hat große Teile seiner wachsenden Sammlung an Miniatur-Fahrzeugen vor zehn Jahren ausgelagert. Die Schwarzenfelder Wehr hat von einem einheimischen Schreiner zwei große und zwei kleine Vitrinen anfertigen lassen, in denen 120 Kraftfahrzeuge ausgestellt sind. Dazu kommen 104 kleine Figuren, die Personen aus dem Rettungsdienst darstellen. "Die sind alle aus Blei und miteinander 14 Kilo schwer", weiß Karl. Über das Gewicht der Fahrzeuge hat er keine Zahl an der Hand, aber dafür schätzt er ihren Wert: "5000 bis 6000 Euro." Immerhin kostet zum Beispiel ein Wagen mit Drehleiter im Maßstab 1:18 um die 230 Euro; eine Spur kleiner (Maßstab 1:43) muss man immer noch bis zu 100 Euro hinlegen.

Die Vitrine mit den Wagen ist beim Neubau des Gerätehauses mit umgezogen. Man kann sie im Lehrsaal der Wehr bewundern, was Günter Karls Marktrats-Kollegen auch immer wieder taten und tun. Denn während des Umbaus des Rathauses tagte der Marktrat in eben diesem Lehrsaal.

Auch Sohn Carsten Karl ist der Sammelleidenschaft treu geblieben. Er konzentriert sich auf Modelle aus den USA. Die sind noch ein bisschen teuerer - und nicht in rot. Vater Günter gefallen sie trotzdem.

Info:

Das ist das Modell eines Ford Taunus, Baujahr 1966. Zu dem hat Sammler Günter Karl eine besondere Beziehung: „Der Ford Taunus war das erste Fahrzeug, mit dem ich als junger Feuerwehrler für die Feuerwehr Frotzersricht unterwegs war.“ Thomas Dobler
Das ist das Modell eines Ford Taunus, Baujahr 1966. Zu dem hat Sammler Günter Karl eine besondere Beziehung: „Der Ford Taunus war das erste Fahrzeug, mit dem ich als junger Feuerwehrler für die Feuerwehr Frotzersricht unterwegs war.“
 
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