Orchestrale Stimmung war bei der Geistlichen Abendmusik mit dem "1. Straubinger Akkordeonorchester 1973 e.V." in der Marienkirche zu verspüren. Akkordeon in sakraler Umgebung, wie passt das zusammen?
Dieses Instrument wäre doch besser auf dem Tanzboden aufgehoben, so die weitläufige Meinung. Schnell wurde den Zuhörern in der sehr gut besuchten Pfarrkirche klar, dass „Musik ohne Strom“ mit klassischen Werken auch mit diesem ursprünglich volkstümlichen Instrument bestens zu Gehör gebracht werden kann.
Ungewohnte Klänge, die geradezu sphärische Stimmungen aus den vielseitigen Registern entstehen ließen, erinnerten an Waldhorn, Oboe, Flöte oder gar Streicher. Mit dynamischen Stimmungsbildern und außergewöhnlicher gesanglicher Begleitung durch Sopranistin Maria Pritzel war mit Klassikern, wie dem „Ave maris stella“ von Edvard Grieg oder auch dem bekannten „Panis Angelicus“ von Cesar Franck hohes musikalisches Niveau geboten. Eine Stunde, in der es Orchesterleiter Burkhardt Weber, bekannt durch seine Dirigententätigkeit bei der Musikkapelle Schwarzenfeld, mit seinen 15 Musikern geschafft hat, Abschalten und Ruhe in aufgewühlter Zeit zu vermitteln. Mit der Zugabe von „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dmitrij Stepanowitsch Bortnjanskij war dem kurzweiligen Konzert noch eine Krone aufgesetzt worden.
Beim sich anschließenden Weinausschank am Pfarrheim ergab sich noch manches Gespräch mit den Musikern.
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