Das weitläufige – einst fast schon hochherrschaftlich zu nennende – Anwesen in der Wassergasse in Schwarzhofen war in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einer Ruine geworden. Im Jahr 2002 hatte ein Großbrand das Gelände in Mitleidenschaft gezogen. Nun informierte Bürgermeister Maximilian Beer bei einem Ortstermin über einen Besitzerwechsel bei einem Abschnitt des Areals.
Das Gelände gehörte einst Dr. Christian Kramer. Als der letzte Mühlenbesitzer starb, bildeten seine Kinder eine Erbengemeinschaft. Vor zehn Jahren schließlich wurde das Erbe in drei Teile zerlegt, die Gemeinschaft löste sich auf. Teile der Mühle wurden verkauft, darunter auch das ehemalige Wohngebäude in der Wassergasse 8. Zuletzt hatte es eine Familie aus Rumänien vom derzeitigen Besitzer übernommen.
Da sich das Gebäude im Satzungsbereich der Altstadtsanierung und der Städtebauförderung befinde, sei es, wie der Bürgermeister ausführte, mit einem Vorkaufsrecht für die Gemeinde gekoppelt. Als der Markt über den zuständigen Notar informiert wurde, wurde diese Option genutzt. Der Preis sei relativ gering gewesen und der Ankauf werde durch Städtebaumittel gefördert, so Beer. Die rumänische Familie sei mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, nachdem ihnen verdeutlicht wurde, dass sie nicht Eigentümer des Gebäudes geworden seien.
Die Marktgemeinde will nun mit dem Abriss des ehemaligen Wohnhauses einen städtebaulichen Missstand und eine Engstelle in der Wassergasse beseitigen. Außerdem ist es das Bestreben, öffentliche Parkplätze und eine Grünfläche zu schaffen sowie weitere Akzente zu setzen. Mit dem Ankauf verbunden war auch die Übernahme von einem Drittel der Zufahrtswege. Damit sei eine grundstückstechnische verzwickte Situation gelöst worden. Denn wenn ein Grundstückseigentümer auch nur einen Pflock auf seine Grenze gesetzt hätte, wäre die öffentliche Straße praktisch nicht mehr nutzbar gewesen.
Der Erwerb und der Abbruch werden laut Maximilian Beer von der Bezirksregierung stark gefördert. Man werde aber mit dem Abriss noch etwas warten müssen, da derzeit die Großbaustellen Schule und Kindergarten Vorrang haben. Bei der Besichtigung offenbarte sich, dass auf dem Gelände gewaltige Altlasten und Müllberge zu beseitigen sind. Mittlerweile habe, so der Bürgermeister, der Bauhof mit Entsorgungsarbeiten begonnen.
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