Schwarzhofen
02.06.2019 - 15:53 Uhr

Sonnige Straßenfeier in Schwarzhofen

Die Sonne strahlt am Sonntag und mit ihr strahlen die Schwarzhofener. So viel Freude über eine neue Straße ist nicht unbedingt alltäglich, aber diese ist auch eine besondere.

Die Ortsdurchfahrt geben unter anderem Bürgermeister Maximilian Beer (Fünfter von links), Minister Albert Füracker (Sechster von links) und Landrat Thomas Ebeling (Siebter von links) symbolisch frei. Bild: mad
Die Ortsdurchfahrt geben unter anderem Bürgermeister Maximilian Beer (Fünfter von links), Minister Albert Füracker (Sechster von links) und Landrat Thomas Ebeling (Siebter von links) symbolisch frei.

Mit der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt nehmen die Schwarzhofener allen voran Bürgermeister Maximilian Beer das Heft des Handelns in die Hand. Durch den Ort verläuft zwar weiterhin die Staatsstraße 2040, jedoch wird sie baulich so gestaltet, das Schwarzhofen ein gefälliges Aussehen erhält. Menschen und Fahrzeuge gehen eine gleichberechtigte Koexistenz ein. "So schön war Schwarzhofen noch nie", prescht Schirmherr Albert Füracker, Minister für Finanzen und Heimat, lobend vor.

Schwarzhofen feiert am Sonntag nicht nur den zweiten Tag des Marktfestes, sondern die neue Ortsdurchfahrt und ein Stück weit auch sich selbst. Vieles ist "made in Schwarzhofen". Die Firma Seebauer als wirtschaftlichster Bieter hat ihren Sitz in der Gemeinde, in Girnitz, und binnen eines halben Jahres die neue Straße gebaut. Und den mit Spenden finanzierten neuen Brunnen, gestaltet der ortsansässige Künstler Vasilij Plotnikov. Der Baum mit seinen sechs Ästen symbolisiert die sechs Altgemeinden Schwarzhofens und der Wasserlauf die mäandernde Schwarzach, erklärt der Bürgermeister den geladenen Gästen. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche marschiert ein Festzug auf der Staatsstraße zu den beiden Ortsenden.

Am Brunnen segnet Pfarrer Markus Urban die neuen Bauten, bevor die Ehrengäste mit Unterstützung der Kindergartenkinder symbolisch das Band durchschneiden. Die Schulkinder unterhalten die Gäste auf dem Marktplatz, unter anderem mit der "Sinfonie der Straße", bis Bürgermeister Maximilian Beer das Wort ergreift.

Er schreitet noch einmal verbal den langen Weg des Projektes bis zum Festakt am 2. Juni ab. Es sei "kein Pappenstiel" gewesen, dies umzusetzen. "Ich bin begeistert, ich bin sehr zufrieden, dass wir etwas geschaffen haben für die Nachwelt", sagt er in seiner unterhaltsamen und informativen Rede. Er zählt ein paar Überraschungen während er Bauphase auf und gesteht, Reste eines Kellerbauwerks wurden mit 80 Kubikmeter Beton "geflutet". Damit gibt er Minister Füracker genau das richtige Stichwort.

Dieser lässt sich nicht lange bitten und scherzt, der Bürgermeister habe es wohl auch noch geschafft, dieses "Grabdenkmal des unbekannten Betonmischers" gefördert zu bekommen. Auf Beers Beharrlichkeit und Ausdauer anspielend, befürchtet der Finanzminister, alles sei so organisiert worden, dass Schwarzhofen "mit 104 Prozent Förderung" aus der Maßnahme rausgegangen sei. Aber er meint es ernst, wenn er sagt: "Was hier entstanden ist, ist eine tolle Sache." Füracker spricht anerkennend über den Bürgersinn, den Zusammenhalt und kluge Veränderungen.

"Wir wollen, dass die Jugend hier bleibt", spielt er auf die vorausschauende Planung an. Genauso überzeugend werde der Bürgermeister auch darauf hinwirken, um so manches Haus oder Anwesen zu verbessern. Landrat Thomas Ebeling geht ebenfalls auf Beers "eigene Art und Beharrlichkeit" ein, "mit der er das Projekt verfolgt habe". Und Planer Hartmut Schließer bezeichnet die neue Ortsdurchfahrt als Kristallisationspunkt hinter dem "eine lange und mühselige Arbeit steckt". "Der Bürgermeister hat Mut bewiesen weit vorauszuschauen und Dinge in die Hand zu nehmen, wo sich andere scheuen würden." Zum Beweis für die Dauer des Projektes überreicht Hartmut Schließer Maximilian Beer die ersten noch handgezeichneten und -kolorierten Pläne zur Umgestaltung. Hintergrund

Flankiert von zahlreichen Ehrengästen trägt sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. Bild: ihl
Flankiert von zahlreichen Ehrengästen trägt sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein.
Bürgermeister Maximilian Beer erklärt die Symbolik des neuen Brunnens. Bild: ihl
Bürgermeister Maximilian Beer erklärt die Symbolik des neuen Brunnens.
Die Ortsdurchfahrt:

Lange Planungsphase

„Was lange währt, wird endlich gut.“ Mit diesen Worten leitet Bürgermeister Maximilian Beer den Rückblick auf die Baumaßnahme ein. 2012 ist wegen eines maroden Kanals klar, dass Handlungsbedarf besteht. Das Staatliche Bauamt, als zuständige Behörde für die Staatsstraße 2040, sagt Nein. Doch Bürgermeister Beer lässt nicht locker. Er dankt besonders Staatsministerin a. D. Emilia Müller und Städteplaner Hartmut Schließer als eifrige Mitstreiter. Schwarzhofen will eine „Vernunftlösung aus einem Guss“. Diese sieht jetzt so aus, dass neben der Ortsdurchfahrt eine barrierefreie Bushaltestelle, Parkplätze, zum Beispiel vor dem Marktladen, entstanden sind. Vier Gebäude werden abgebrochen. Neue, breitere Gehwege werden gebaut. Stets eng eingebunden sind die Bürger, die bei der Auswahl der Begrünung mitreden dürfen. „Wer d’ Leit niad mitnimmt, der bleibt auf der Streck’“, lässt der Bürgermeister einfließen. 2,8 Millionen Euro werden verbaut. Über 600 000 Euro erhält Schwarzhofen als Zuschuss von der Städtebauförderung. Der langen Planungs- folgt eine kurze Bauphase. Am 3. April 2018 ist Spatenstich und im Oktober die Verkehrsfreigabe.

So schön war Schwarzhofen noch nie.

Finanzminister Albert Füracker

Finanzminister Albert Füracker

Wer d' Leit niad mitnimmt, der bleibt auf der Streck'.

Bürgermeister Maximilian Beer

Bürgermeister Maximilian Beer

Ein Festzug unter Beteiligung der örtlichen Vereine und vieler Bürger führt über die neue Straße. Bild: ihl
Ein Festzug unter Beteiligung der örtlichen Vereine und vieler Bürger führt über die neue Straße.
Ortsdurchfahrt Schwarzhofen Bild: ihl
Ortsdurchfahrt Schwarzhofen
Pfarrer Markus Urban segnet Ortsdurchfahrt und Brunnen. Bild: ihl
Pfarrer Markus Urban segnet Ortsdurchfahrt und Brunnen.
 
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