17.04.2023 - 16:25 Uhr

Simultankirchenfahrrad nun in St. Margareta in Frankenhof

Die zu Illschwang gehörende Filialkirche St. Margareta ist Simultankirche des Jahres. Diese Auszeichnung wurde vom Förderkreis Simultankirchen in der Oberpfalz vergeben. Die Übergabe der Fahnen und des Kirchenfahrrads fand nun dort statt.

Der 1. Vorsitzende des Fördervereins Simultankirchen in der Oberpfalz, Hans-Peter Pauckstadt-Künkler (rote Jacke), und Sulzbach-Rosenbergs 2. Bürgermeister Günther Koller überreichten vor dem Eingang der Filialkirche St. Margareta die Fahne und das Fahrrad an Illschwangs Bürgermeister Dieter Dehling. Bild: no
Der 1. Vorsitzende des Fördervereins Simultankirchen in der Oberpfalz, Hans-Peter Pauckstadt-Künkler (rote Jacke), und Sulzbach-Rosenbergs 2. Bürgermeister Günther Koller überreichten vor dem Eingang der Filialkirche St. Margareta die Fahne und das Fahrrad an Illschwangs Bürgermeister Dieter Dehling.

Seit 2015 vergibt der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz die Auszeichnung Simultankirche des Jahres. Im Jahr 2022 durfte die Spitalkirche St. Elisabeth in Sulzbach-Rosenberg diesen Titel tragen. Heuer ist die Filialkirche St. Margareta in Frankenhof (Gemeinde Illschwang) an der Reihe. Dafür gibt es einen besonderen Grund. Bereits im Jahr 1323, also vor 700 Jahren, war erstmals von einer Kirche in Frankenhof die Rede. Dieses Jubiläum wird in Frankenhof heuer am Wochenende vom 9. und 10. September besonders gefeiert.

Der Zweite Bürgermeister der Stadt Sulzbach-Rosenberg, Günther Koller, überreichte nun die Simultankirchenfahnen und das gelb-weiß gefärbte Simultankirchenfahrrad an Illschwangs Bürgermeister Dieter Dehling. Zu diesem Anlass kamen die Bewohner von Frankenhof, Mitglieder des Fördervereins sowie eine Reihe besonderer Gäste zusammen.

Der Übergabe schloss sich eine humorvoll aufbereitete Kirchenführung in St. Margareta durch Illschwangs evangelischen Pfarrer Thomas Schertel an. Es sei anzunehmen, erzählte Schertel, dass es sich bei Frankenhof ursprünglich um ein Rittergut handelte. Damals habe es dort eine Schlosskapelle gegeben. In einer Quelle von 1649 wird berichtet, dass das Kirchlein den 14 Nothelfern geweiht und ein vielbesuchter Wallfahrtsort war. Es gehörte zum Kloster Kastl. Von 1733 bis 1735 erfolgte ein Umbau. Bei der Einweihung 1739 wechselte das Patrozinium zu Sankt Margareta. Dem letzten Illschwanger katholischen Probst Edmund Dorfner sei es zu verdanken gewesen, dass die Simultankirche nicht der Säkularisation, also der Enteignung des Kirchenbesitzes, zum Opfer gefallen ist.

Pfarrer Thomas Schertel wies darauf hin, dass das Gotteshaus im vergangenen Jahr, im Hinblick auf das 700. Jubiläum, einen neuen Außenanstrich bekommen hat. Am Festwochenende, 9. und 10. September, sind unter anderem eine Sternwallfahrt sowie zwei ökumenische Gottesdienste mit Zeltbewirtschaftung geplant. Im Vorfeld findet am Mittwoch, 10. Mai, um 18.30 Uhr im Landgasthaus Schmidt in Aichazandt eine Informationsveranstaltung statt, bei der Einzelheiten des Festwochenendes besprochen werden.

Projekt Simultankirchenradweg in Schlussphase

Nach der offiziellen Übergabe und der Kirchenführung blieben die Mitglieder des Fördervereins Simultankirchen in der Oberpfalz gleich zur Jahreshauptversammlung in der Filialkirche. Vorsitzender Hans-Petert Pauckstadt-Künkler dankte allen, die sich ehrenamtlich im Verein engagieren. Er vergaß auch nicht die LEADER-Manager, die Touristiker, die Heimatpfleger und Kirchenführer sowie die Bildungswerke von EBW und KEB, die er für die stets gute Zusammenarbeit lobte. Im Zusammenhang mit dem Projekt Simultankirchenradweg stehe die dritte Phase vor dem Abschluss. Die Beschilderung aller zehn Routen ist mittlerweile abgeschlossen, berichtete Pauckstadt-Künkler. Für alle Routen konnten Paten gewonnen werden, die bei einer Befahrung mit ihren Aufgaben vertraut gemacht wurden. Abgeschlossen sei auch die Aufstellung der zehn Möbelpakete (jeweils Bank und Tisch). Die Radkarte werde gerade erstellt und gedruckt. Fertiggestellt konnte inzwischen auch die neue Homepage werden. Die Fertigung von 43 Infotafeln (90 mal 110 Zentimeter) für die Kirchen sei in enger Abstimmung mit den politischen Gemeinden und den Pfarreien erfolgt. Die Profilierung jeder Route durch Cultheca mit Hintergrundwissen konnte ebenfalls zum Abschluss gebracht werden. Gegenwärtig zählt der Förderverein 97 Mitglieder.

70 Prozent Förderung

Kassier Christian Seidl erläuterte die Einnahmen und die Ausgaben. Besonders ging er auf die Kosten für den Simultankirchenradweg ein. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf einem niedrigen sechsstelligen Betrag. Über LEADER werden 70 Prozent der Nettokosten gefördert. Sein Dank galt den kirchlichen und politischen Organisationen und den Firmen für die finanzielle Unterstützung sowie den Privatspendern.

In diesem Jahr kann der Förderverein auf sein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Jubiläum wird vom 15. bis 17. September in Sulzbach-Rosenberg gefeiert. Markus Lommer als Vertreter der Diözese Regensburg im Förderverein gab einen Vorausblick auf die dann geplanten Aktivitäten. So gibt es schon am Freitag, 15. September, ein Symposium mit Vorträgen hochkarätiger Persönlichkeiten. Am Samstag findet dann ein moderierter Abend mit Zeitzeugen und einem Überblick über die bisherige Arbeit des Fördervereins statt. Am Sonntag ist die Bevölkerung um 14 Uhr in die Stadtpfarrkirche St. Marien eingeladen. Dazu werden Regionalbischof Klaus Stiegler und Bischof Rudolf Voderholzer erwartet. Dem Gottesdienst schließt sich im Untersaal der Christuskirche ein Stehempfang mit den Festgästen an.

Hintergrund:

Der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz

  • Gründung: Januar 2013
  • Ziel: rund 50 ehemalige und bestehende Simultankirchen erhalten
  • Simultankirchen: wurden und werden von evangelischen und katholischen Gemeinden gemeinsam genutzt
  • Wichtigstes Projekt: Simultankirchenradweg
 
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