"Brettl-Spitzen" mit Freibiertest und Gender-Polizei in Speichersdorf

Speichersdorf
21.03.2023 - 11:54 Uhr

Bestimmte künstlerische Konzepte funktionieren im Fernsehen und auf der Live-Bühne: In Speichersdorf wurde dies am Wochenende eindrucksvoll demonstriert.

Deftig, fröhlich, satirisch - so ging es am Samstag in der Sportarena Speichersdorf zu: Es gastierten auf Einladung der Bürgerstiftung Lebensfreude die aus dem Bayerischen Fernsehen bekannten "Brettl-Spitzen". Was im TV seit über zehn Jahren "boomt", lockte auch im "realen Leben" die Massen an.

Das ganze Jahr über ist Jürgen Kirner - in Personalunion Moderator, "Brettl-Spitzen"-Ideengeber und Kopf der Couplet-AG - mit seinen Volkssängerinnen und Volkssängern in verschiedenen Besetzungen unterwegs, rund 70 Gastspiele im ganzen Freistaat sind es pro Jahr. In Speichersdorf waren nun - neben der Couplet-AG - noch Barbara Preis, das Duo "De Gschubsten", Roland Hefter sowie Marion Schieder dabei. Die über 800 Besucher erwartete ein Feuerwerk aus Gstanzln, echter Volksmusik, frech-frivolen Liedern und witzigen Sketchen.

Publikum singt und klatscht mit

Da wurde dann schon auch mal musikalisch die indiskrete Frage gestellt: "Haben Sie heute schon geschnackselt?", denn schließlich könnten dadurch aufgestaute Aggressionen gegenüber den Mitmenschen gar nicht erst zum Tragen kommen. Die Stimmung in der Halle war äußerst gut, praktisch von Beginn des Abends an wurde kräftig mitgeklatscht, mitgestampft und mitgesungen.

Auch qualitativ fiel an diesem Abend niemand ab - alle Akteure auf der Bühne haben ihre Nischen gefunden, in die sie perfekt passen. So sang Roland Hefter in seinem Lied "Gender-Polizei" über die Auswüchse des Genderns, und Barbara Preis stellte auf eine unnachahmlich selbstironische und musikalische Art fest "I hob a moardsdrum Wampn!". Marion Schieder sinnierte im tiefsten Oberpfälzisch über die "Macken der anderen" und forderte Ludwig auf, nicht mehr mit den Ohren zu wackeln, während "De Gschubsten" meinten, dass eigentlich nur der Mond an allem schuld sein könne.

Schauspielerisch überzeugend

Zu den Höhepunkten des Abends zählten aber auch die Einlagen der "Couplet AG", bestehend aus dem Komponisten und Arrangeur Bernhard Gruber, Frontfrau Bianca Bachmann, Berni Filser an der Gitarre sowie Jürgen Kirner an der Trommel. Das war musikalisch à la bonne heure, aber auch schauspielerisch ausgezeichnet: So in der Geschichte über die dominante Hausherrin in "Mein Mann wohnt jetzt im Keller" zur Silberhochzeit, aber auch beim Sketch mit dem Abgeordneten Gustl, der bei jedem Gartenfest den Freibiertest macht. Seine Frau Natascha warb unverdrossen: "Ich hab nix g'lernt und er kann doch nix, da bleibt doch nur ein Landtagssitz!".

Viel Applaus gab es zum Schluss für Jürgen Kirner und seine exzellenten Vertreter der Volkssänger-Kultur für ein buntes Potpourri aus Gesang, Theater, Kabarett, Comedy und Satire rund um die Absurditäten des Alltags.

 

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