Mit einem neuen Bebauungsplan und einer Einbeziehungssatzung will die Gemeinde Baurecht in Selbitz und Speichersdorf für junge Familien schaffen. In der letzten Sitzung des Jahres beschloss der Gemeinderat, einen Bebauungsplan Kirchsteig aufzustellen.
Das Gremium hatte im Oktober den Erlass einer Einbeziehungssatzung für eine landwirtschaftlich genutzte Fläche östlich der Ganghofer Straße auf Antrag eines Bauwilligen verabschiedet. Dort sollte ein Wohnhaus errichtet werden. Bei der Öffentlichkeitsbeteiligung und Behördenanhörung lehnten dies Landratsamt und ein Bürger ab. Das Amt hielt den Satzungsentwurf als baurechtlich nicht vertretbar, da es sich um eine "Gefälligkeitsplanung" handele. Der vorgesehene Geltungsbereich diene nur dazu, nicht bebaubare Außenbereichsflächen einer Bebauung zuzuführen. Eine Abrundung eines Ortsteiles sei dort aus planungsrechtlichen Gründen nicht möglich, da diese einer geordneten städtebaulichen Entwicklung entgegenwirke. Dem Vorschlag des Kreisbauamtes, einen Bebauungsplan auf der vorgesehenen Fläche aufzustellen, kam der Gemeinderat jetzt nach.
Demnach wird nördlich der Wegeverbindung nach Röslas ein Sondergebiet "Gemeinbedarf" und südlich davon ein allgemeines Wohngebiet mit acht Parzellen ausgewiesen. Auf der künftigen Gemeinbedarfsfläche liegen das kommunale Abwasserpumpwerk und eigene Lagerflächen. Von den acht Parzellen werden die beiden an die Straße angrenzenden Flächen verbindlich zur Bebauung vorgesehen. Die mit einem Stichweg samt Wendehammer ausgewiesenen Flächen werden derzeit nur nachrichtlich für eine spätere Erweiterung in den Geltungsbereich einbezogen.
Die Bauvoranfrage einer Familie aus Selbitz zum Neubau eines Wohnhauses samt Garage lag erneut zur Beratung vor. Der Bau- und Umweltausschuss hatte sich in seiner Oktober-Sitzung mit dieser Anfrage bereits befasst. Dieser hatte das gewünschte Baugrundstück im Norden der Ortschaft nahe der Ortseinfahrt aus Speichersdorf kommend als ungeeignet eingestuft, da es teilwiese in der Einflugschneise des Flugplatzes Rosenthal Airfield und damit in der Bauverbotszone liegt. Nun soll eine direkt am Ortseingang nördlich der Gemeindeverbindungsstraße nach Speichersdorf liegende Teilfläche des landwirtschaftlich genutzten Grundstückes (Flurnummer 800, Gemarkung Plössen) bebaut werden.
Bürgermeister Porsch ergänzte, dass dieses Areal im Flächennutzungsplan als Bauland ausgewiesen ist und die Bebauung mittels einer Einbeziehungssatzung ermöglicht werden soll. Der Gemeinderat stimmte dem Erlass einer Satzung und Einleitung des Aufstellungsverfahrens einstimmig zu.
Mehr Volt durch weniger Kabel
Rathauschef Manfred Porsch berichtete von der Planungsbesprechung der Firma Tennet zur Gleichstromtrasse, an der er mit weiteren Ratsmitgliedern teilgenommen hatte. Demnach werde der den Ostkorridor durch den Landkreis Tirschenreuth favorisiert. Die durch das Gemeindegebiet führende Westtrasse stehe aber immer noch als Alternative im Raum. Tennet werde nun der Bundesnetzagentur die Osttrasse zur Umsetzung vorschlagen. Ein weiterer Informationstag hierzu ist am 10. Januar, 15 bis 20 Uhr, in der Grund- und Mittelschule in Weidenberg. Für 2019 steht das Planfeststellungsverfahren an. Im Gespräch ist, die Kapazität von 320 000 auf 525 000 Volt zu erhöhen und die zu verlegenden Kabel von vier auf zwei Stränge zu reduzieren. Damit könnte die Trasse schmäler werden.
Sitzungsgeld für zwei Einrichtungen
Traditionell überlässt der Gemeinderat das Dezember-Sitzungsgeld einer gemeinnützigen Einrichtung. Wer es bekommen sollte, durfte diesmal die SPD-Fraktion vorschlagen. Zweiter Bürgermeister Rudi Heier regte an, das Geld je zur Hälfte der Tagespflegestation der Diakonie für die Betreuungstherapie und zum Spielekauf sowie der Schlaganfallselbsthilfegruppe zukommen zu lassen. Letztere wird für ihren höheren Betreuungs- und Eigenanteilaufwand unterstützt. Der Beschluss war einstimmig. Laut Bürgermeister Manfred Porsch wird der Gemeinderat die Tagespflegestation, die bald offiziell eröffnet wird, vor der Sitzung am 14. Januar um 18 Uhr besichtigen.
Porsch dankte dem Gremium für die sehr gute Zusammenarbeit. Günter Vogel als Ratsältester sagte Rathauschef, allen Gemeindebediensteten Dank für die gute Arbeit zum Wohl der Bürger. Zum Abschluss las Hans Schmid (FW) eine Weihnachtsgeschichte vor.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.