Vor allem die Reservisten habe Hubert Brendel "damals gerettet", ist sich Schriftführer Norbert Kaußler sicher. Nun ist der Vorsitzende am vergangenen Mittwoch im Alter von 70 Jahren verstorben. Die Wochen zuvor ist er im Weidener Klinikum behandelt worden.
Bis vor sechs Jahren hatte sich Brendel bei der Reservistenkameradschaft, der er seit Mitte der 1980er Jahre angehörte, um deren Finanzen gekümmert. Als Vorsitzender habe Brendel dann den Verein, "der zum Erliegen gekommen war, wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht", erinnert sich Kaußler auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Der ehemalige Stabsunteroffizier bei der Bundeswehr habe die Kameradschaft gut geführt, betont der Schriftführer.
Beide hätten die Speichersdorfer Gemeinschaft als Kreis-, Bezirks- und Landesdelegierte vertreten. Auch seien unter Brendels Federführung wieder Vereinsausflüge und -feste organisiert worden: "Wir waren glücklich und zufrieden." Nachdem Brendel erst 2022 für weitere vier Jahre als Vorsitzender bestätigt worden war, könnte es nun zu vorgezogenen Wahlen kommen, meint Kaußler.
Als deren Chef habe Brendel die Kameradschaft damals gerettet, erinnert sich auch Manfred Porsch. Es werde schwer, einen Nachfolger zu finden. Der Vorsitzende des TSV Kirchenlaibach dankt dem Verstorbenen und ehemaligen Fußballer für über 40 Jahre Treue. Der Altbürgermeister spricht aber auch die Verdienste Brendels im kommunalpolitischen Bereich an. So sei dieser 1984 Gründungsmitglied der UBV gewesen und habe bei den Kommunalwahlen im gleichen Jahr für den Gemeinderat kandidiert. In der Folgezeit sei Brendel, der bis zum Ruhestand bei der Firma Rosenthal in Speichersdorf beschäftigt war, im Vorstand "immer aktiv" und für die Pressearbeit zuständig gewesen.
Das Schreiben war für ihn aber auch abseits der Vereinsarbeit ein Hobby, von dem vor allem die Leser des "Neuen Tags" profitierten. Sie versorgte er unter dem Kürzel (br) mit Neuigkeiten aus der Großgemeinde. Und sogar aus Frankreich, wie Bürgermeister Christian Porsch noch weiß. Dorthin sei Brendel einmal der Landjugend Plössen gefolgt und habe über deren Aufenthalt berichtet. Nach einer Auszeit als freier Mitarbeiter zog Brendel aber auch in der Region bei der Berichterstattung größere Kreise. So zählten zuletzt die Gemeinden Neusorg und auch Schlammersdorf mit zu seinem Wirkungsbereich.
Um Brendel trauern als nächste Angehörige unter anderem eine Schwester sowie ein Sohn und eine Tochter. Wann die Urnenbeisetzung sein wird, steht noch nicht fest. Wie Pfarrer Sven Grillmeier erklärt, werde sie aber in Brendels ursprünglicher Heimatgemeinde Gößweinstein stattfinden.
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